Diplomarbeit „Sadomasochismus und S/M 1991“ im Web abrufbar

Carsten Kulla (Mitgründer der Gruppe SMile Marburg) hat kürzlich seine aus dem Jahre 1991 stammende Diplomarbeit

„Sadomasochismus und S/M 1991 Die Funktion der Subkultur für die Identitätsbildung“

auf seiner Website (s.u.) veröffentlicht.

Für den Abschluss seines Studiums der Erziehungswissenschaften reichte er damals seine Arbeit mit dem Titel „Die Funktion der Subkultur für die Identitätsbildung – Probleme der Erwachsenenbildung“ ein.

Warum er ausgerechnet S/M als Thema für seine Diplomarbeit gewählt hat führt er im Vorwort aus dem Jahre 2012 unter anderem an:

„(..) Doch über S/M schreiben zu können, war für mich die einzigartige Chance, mich 6 Monate lang intensivst mit gerade dem Thema auseinandersetzen zu dürfen, dasmich damals 1991 am meisten beschäftigte und sozusagen zu meinem Lebensthema geworden war.Ich hatte schon immer – oder zumindest solange ich zurückdenken konnte – entsprechende Phantasien, und wie so viele hatte ich mich lange Jahre nicht getraut, mit anderen darüber zu sprechen (..)

Rückblickend bewertet er seine Arbeit mit den Worten:

„Zusammenfassend lässt sich behaupten, es hat sich gelohnt, dass damals ein paar wenige angefangen haben, sich dafür zu engagieren. Und es hat sich für mich persönlich ebenso gelohnt, dass ich mich damals getraut habe, diese Arbeit zu schreiben, auch wenn das Ergebnis sicherlich besser hätte ausfallen können. Aber vielleicht gibt es ja auch heute (wie immer wieder in all den Jahren dazwischen) wieder Leute, die sich in einer Bachelor-Arbeit o. ä. wissenschaftlich mit dem Thema auseinandersetzen möchten. Bedarf gäbe es genug. Und kann meine Arbeit sie dazu ermutigen oder gar dabei unterstützen. Ich würde mich darüber freuen“.

Im Nachwort kam er bereits 1991 zu folgenden Schlußfolgerung:

„Als Ergebnis dieser Arbeit lässt sich zusammenfassend festhalten, dass insbesondere subkulturelle Organisationsformen es SadomasochistInnen wesentlich erleichtern, zum einen entsprechende Gelegenheiten zu finden, ihre Sexualität innerhalb eines geschützten Raumes auszuleben, und zum anderen durch den Kontakt und Austausch mit Gleichgesinnten zu einer positiven Umwertung ihrer gesellschaftlich ansonsten stigmatisierten Neigungen zu gelangen. (..)

Kommentar: Mit dieser Diplomarbeit wird ein Einblick in die S/M-Szene Anfang der 90er Jahre des letzten Jahrtausends gegeben und sie stellt für uns im Grunde auch ein zeitgeschichtliches Dokument dar.

Es wäre wünschenswert, wenn dies – zumindest zu einem kleinen Anstoß – zur Stärkung des Geschichtsbewußtseins der BDSM-Szene /-Subkultur führen würde.

Dadurch wird natürlich auch bewusst gemacht, dass für viele Menschen BDSM vor der Veröffentlichung von „Shades Of Grey“ einen gewissen Stellenwert besaß.

An dieser Stelle ein Danke an Carsten für seine geleistete Arbeit und die Zurverfügungstellung seiner Diplomarbeit.

für weitere Infos: Downloadlink der Diplomarbeit (841 KB PDF):
http://www.carschti.com/Sachtexte/Sadomasochismus_und_SM_1991.pdf
E-Mail an Carsten: liedermaching@carschti.com

Quelle: SWL

SundMehr am 26.06.2009 („Gewissen“ / zu Gast: Pfarrer)

Der Gesprächskreis SundMehr trifft sich wieder am 26.06.09 im TV-Heim in 71394 Kernen-Stetten (Am Sportplatz 4) um 20.00 Uhr.

Thema ist – in Fortsetzung des letzten Treffens – „Gewissen“ – theologisch

betrachtet.

Bei wie vielen frustrierten SMern wird „Kirche“ zum Reizthema, weil sie vom „Bodenpersonal“ verletzt sind. Doch was ist denn „Kirche“ schon? Viele verwechseln diesen Begriff schon mit „Glaube“ oder gar „Gott“. Dabei ist „Kirche“ doch nur die ganz menschliche Institution, die „Glaube“ / „die Beziehung zu Gott“ unterstützen sollte. Gut, genau da liegen wohl die Verletzungen bei vielen, bei denen dann aber auch, eine Vielzahl von Klischees zu finden sind – vor allem in Form von Mutmaßungen, wie Leute „in der Kirche“ reagieren würden, wenn SMer sich zu ihrer Neigung bekennen würden. Dabei definiert „Kirche“ letztlich nur eine Gruppe von Menschen;
zugegeben: auf Grundlage eines Ideellen Anspruchs, dem sie nie gerecht werden könnten – aber im Grunde genommen gehört das ja zum Bekenntnis dieser Religion dazu. Und wer hätte den Anspruch, dass alle seine Mitmenschen – ob sie zur „deutschen Gesellschaft“, zu „den Kaninchenzüchtern“ oder gar „der

Szene“ gehöen – alle eigenen Ansichten tolerieren und teilen? Und wer würde dies zur Bedingung machen, es in dem Beziehungsgefüge auszuhalten, in dem er lebt? Wer das versucht, landet schnell in der Selbstisolation.

Ein Teil des Problems ist sicher, dass die Kirche sich als „Herde“ des guten Hirtens sehen will; dieses Gottes, der ja alles weiß und sieht und alle liebt – und wenn mein Nebensitzer auf der Kirchenbank nicht mag, was ich liebe und was Gott von mir weiß, führt mich die Akzeptanz meines Nebensitzers schneller zu Zweifeln an diesem Hirten, als andersherum.

Doch warum macht das Gewissen vielen Leuten in dieser Form Probleme? Als Gast in unserer Runde ist bereits zum dritten Mal Ernst-Michael Wahl, Pfarrer in der ev. Kirchengemeinde (Kernen-) Rommelshausen
(http://www.ev-kirche-rommelshausen.de/ ), der sich unseren beim letzten Treffen gesammelten Fragen stellen will.

FRAGEN:

  • Ist theologisch zwischen „Scham“, „Schuldgefühl“ und „Gewissen“ zu unterscheiden?
  • Kann ich davon ausgehen, dass Gott mein Tun und Wünschen wohlwollend betrachtet?
  • Ist Gewissen ein Theologischer Begriff, oder entstand er erst nach der Aufklärung?
  • Fördert Religion / Glaube nicht erst die Entstehung eines Gewissens.
  • Kann eine ganze Institution („Kirche“) ein „Gewissen“ haben?

Damit wir abschätzen können, wie viele kommen wäre Anmeldung über info@sundmehr.de nett.

Quelle: SWL

„Emma“ vergleicht Bondage mit sexualisierten Gewaltexzessen und Folter von Frauen

Unter der Überschrift „Desinformation: Wie die Berichterstattung die Ereignisse zunehmend verschleiert“ wird im Heft 3/2009 (Mai/Juni 2009) der „Emma“ – es versteht sich als das politische Magazin von Frauen – den Medien vorgeworfen, dass sie die Information der Staatsanwaltschaft betreffend der Sicherstellung von „Pornobildern“ beim Täter des Amoklauf in Winnenden bei welchem im März 2009 ein 17- jähriger Azubi 15 Personen und zum Schluß sich selbst getötet hat – zensiert hätten:

„200 seien es, davon 120 „Bondage“. Doch das verschwiegen die DLF-
Nachrichten. Warum? Schon eine kleine Recherche hätte ergeben: Die Eingabe von „Bondage“ bei Google zeigt 41.800.000 Treffer an. Jedes Kind hat unter „Bondage“ sofort Zugang zu sexualisierten Gewaltexzessen und Folter von Frauen.“ (..)

„Enthält das „Bondage“-Material vielleicht sogar Bestandteile von Snuff (das Töten von Frauen)?“ (..)

„Dürfen wir bei den 120 Bondage-Bildern des Tim K. und knapp 42 Millionen Treffern im Internet wirklich keine Verbindung zum allgegenwärtigen Frauenhass ziehen“ (..)

Quelle der obigen Zitate: http://www.emma.de/amok_desinformation_2009_3.html.

Autorin des oben erwähnten Beitrages ist

„Emma“ tritt im Grunde für die sexuelle Selbstbestimmung ein, lehnt dies aber in Zusammenhang mit BDSM ab. Siehe Wikipedia: >http://de.wikipedia.org/wiki/Emma_(Zeitschrift)

Kommentar: Man könnte ja die Autorin des oben zitierten „Emma“-Artikels – die Medienwissenschaftlerin Brigitta Huhnke – zu einer Bondage- Performance einladen, damit sie einen realen Einblick in die Bondage- Welt erhält ;-).

Quelle: SWL

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