Rückschau: SundMehr am 30.06.2017 – „Was ist so toll an Seilen?“

Um sich darüber zu unterhalten, was so toll an Seilen ist, trafen sich 15 Teilnehmer des Gesprächskreises SundMehr am 30. Juni 2017. Die Abfrage der Vorerfahrungen im Rahmen der Vorstellungsrunde ergab ein recht buntes Bild. Von Workshops wurde berichtet, bei denen lange „herumgeknotet“ wurde, was beim Zuschauer zur Frage führte „aber was kommt dann?“ Nett sei es allerdings, wenn die Bondage auch zu funktionale Möglichkeiten führte, in dem zum Beispiel die Bewegung eines Körperteiles, Zug auf ein ganz anderes bewirkte. Reines Zuschauen, bei einer Performance fanden manche der Anwesenden langweilig. Das Thema „fesseln“ weckte bei manchen erste sadomasochistische Kindheitserinnerungen die sie zu ihrer Neigung führten. Gerade der Genuss des langsamen Prozesses, wenn sich die Seile immer enger um den Körper schmiegen und die Regungslosigkeit zunimmt, während sich jemand ausgiebig mit einem beschäftigt, ist für viele Passive ein großer Genuss. Andere bevorzugen ein plötzliches, regungsloses Fixiert-Sein, wie es mit einem Latex-Vakuum-Bett oder Bondage-Bag ermöglicht werden kann. Ein Teilnehmer schilderte seinen Eindruck bei einer Performance, dass es eher darauf anzukommen scheint, ob der Rigger „es schafft“ sein „Bunny“ fachgerecht – unter der Vermeidung von Gefährdungen für Leib oder Leben – aufzuhängen. Hinterher würde der Erfolg gegenseitig präsentiert und der Passive wird zum Ausstellungsstück, was ja durchaus dessen gewünschter Rolle entspräche; würde er doch „zum Objekt“. Eine andere Schilderung, wie toll es für einen Besucher auf einer Messe war, in eine Bondage-Vorführung mit einbezogen worden zu sein, konnte dies zum Teil bestätigen. Eine Besucherin, die noch vor gar nicht langer Zeit zur ihrer Neigung gefunden hatte, schilderte ihre Annäherung an BDSM mit
ihren damaligen Gedanken: „Bevor ich was Perverses mach, probiere ich lieber mal was mit Seilen aus. Die sind neutral…“ Sie genoss dann sehr das Gefühl des Gehalten-Seins, und immer mehr Verstrickt-Werdens, fragt sich aber, warum Rigger sich die Mühe machen. Ihr Nebensitzer wusste
darauf die Antwort: Seile seien einfach für ihn eine Leidenschaft und die einzige Beschäftigung, bei der er ganz abschalten könnte. Er genießt beide Seiten der Fesselkunst. Die Unterschiedlichkeit der Empfindungen, und die Frage, was den Beteiligten, an ihrer jeweils ausgeübten Rolle Lust macht, stand auch hier, wie bei anderen Sadomasochistischen Praktiken, im Mittelpunkt.

Vor allem bei japanischer Bondage steht für viele der ästhetische Anblick, der am Ende einer Bondage-Session steht oder sich dem – relativ – unbeteiligten Beobachter bietet, im Vordergrund. Eine Teilnehmerin war schon als Teenager fasziniert, von entsprechenden Abbildungen, nicht nur bei Frauen, sondern auch bei Männern. Auch eine erst kurz zurückliegende, negative Erfahrung mit gefährlichen Nachwirkungen für die eigene Gesundheit, berichtete ein Teilnehmer. Eine seinem Wunsch gemäß, recht heftige Session, mit sehr starker Fixierung hatte in der Folge die Nierenfunktion geschädigt, sodass einige Tage später ein Krankenhausaufenthalt notwendig wurde, bei dem er nur knapp an einer Dialyse vorbei kam. Im Krankenhaus war er gefragt worden, ob sein Fall im Rahmen eines medizinischen Fachartikels publiziert werden dürfe. Für den selbst im wissenschaftlichen Bereich tätigen Gesprächskreisteilnehmer war dies in Ordnung.

Beim anschließenden Gespräch über das Thema wurde der Anbieter eines Workshops zitiert, mit der Aussage, dass Bondage die BDSM-Spielart mit den meisten, dauerhaften Verletzungen sei. Obwohl für viele am Anfang ein Ausprobieren und „einfach mal drauflos“ Fesseln stünde, ist also Vorsicht geraten, selbst wenn es nicht um „gehobene“ Praktiken handelt, wie eine Hängebondage. Doch können gefährliche Situationen auch erfahrenen Riggern passieren. Die Anforderung an die Passiven sei darum, möglichst schnell Rückmeldung zu geben, wenn etwas nicht stimme. Im Eifer des Gefechts und im Endorphin-High kann dies allerdings eine Herausforderung sein. Hilfreich kann darum ein kurzer Kontrollgriff an verschiedenen Körperstellen sein. Bei der Diskussion über Sicherheitsaspekte wurde diese Beobachtung auch von anderen geteilt, die bei Workshops erlebt haben, wie beiläufig und recht schnell die Hand des Gefesselten ergriffen oder beiläufig kommuniziert wurde, ob mit Durchblutung oder Kreislauf alles in Ordnung sei. Bei einer Performance wurde sogar beobachtet, wie der Aktive eines besonders eingespielten Paares, ihr immer wieder zwischendurch an die Stirn tippte, um dort die Körpertemperatur zu erfühlen.

Auch eine kleine Seilkunde wurde von dem Teilnehmer der den Abend moderierte, angeboten. Am Anfang sei auch bei ihm ein Kunststoffseil aus dem Baumarkt gestanden, das er heute allerdings nur noch für „Deko-Bondage“ über Bekleidung verwende. Ein 8-mm Baumwollseil mit Seele sei dagegen schon für eine Hänge-Bondage tauglich. Spannender seien auch Hanfseile, weil sie starrer sind und sich nicht festziehen. Bei Baumwolle könne dies durch ein geflochtenes Seil gewährleistet werden.

Wenn Hanf allerdings nass würde, müsste man aufpassen, dass das Seil nicht noch enger würde und sich stärker als gewünscht, um den Gefesselten lege. Wenn Seile gewaschen würden, sollten Hanfseile möglichst unter Zugbelastung getrocknet werden – bei Baumwollseilen ist dies dagegen nicht notwendig.

Tatsächlich wurde die Erfahrung berichtet, dass ein Aktiver beim Fesseln erotische Gefühle, bis hin zum Orgasmus erlebte. Und auch die Möglichkeit, beim Passiven die entsprechenden Gefühle hervor zu locken, kann für aktive Fessler reizvoll sein. Im Gespräch fanden einige, dass schlichtweg die Phantasie durch das Fesseln angeregt würde und in der
Tat auch ein gewisser Perfektionismus reizvoll sei: ob man die gewünschte Knotentechnik auch beherrscht. In Verbindung mit SM kann Bondage zum Realen „Fesselspiel“ werden, stellte sich im Gespräch heraus. Wenn das fertig verschnürte Paket endlich hilflos gemacht, anderen Reizen ausgesetzt wird, kann der Übergang zu anderen Spielarten fließend werden. Und gerade die Langsamkeit einer Bondage kann zu einem Prozess führen, der die Beteiligten ganz langsam in die gewünschten Rollen führt. Ein Teilnehmer berichtete, dass es für ihn erst richtig sexuell würde, wenn die Bondage beim anderen zu Schmerzen führt.
Allerdings muss dies für ihn nicht immer so sein. Er berichtete von einem Workshop, wo die Zuschauer ganz enttäuscht waren, dass er seine Partnerin ausgiebig fesselte und dann wieder losband, gerade wenn es für andere erst richtig losgegangen sei; weil auch ihm auch kürzere Aktionen Spaß machen. Vielleicht entsteht hier eine schöne Metapher für Sadomasochisten, die oft die ganz große, sich steigernde Session wünschen und mit wenig zufrieden sind. Die Integration sadomasochistischer Neigungen in das eigene Leben kann gerade auch durch „die kleine Session“ zwischendurch stattfinden. Weniger kann mehr sein – und helfen, mit Enttäuschungen umgehen zu lernen ohne im Frust zu versinken.

http://www.sundmehr.de in Kooperation mit AK SMuC: http://www.sm-und-christsein.de

 

Quelle: SWL

05.03.2017 – 14.03.2017 Online-Kongress „Liebe – Sexualität“

Vom 5. bis 14. März 2017 findet der kostenfreie Online-Kongress „Liebe – Sexualität“ statt. Im Mittelpunkt des von Aaron Wagner initiierten Kongresses stehen Partnerschaft, Liebe, Freiheit und Sexualität.

17 Referenten/innen (darunter auch Matthias T.J. Grimme) geben in Interviews Antworten zu folgenden Themen:

  • Wie verhältst du dich „richtig“ in deiner Rolle als Frau / Mann?
  • Wie befreist du dich von Frustration in Deinem Liebes-Leben?
  • Hast du verdeckte Neigungen und willst wissen, wie du damit umgehst?
  • Woher kommen diese Neigungen und was bedeuten sie?
  • Was sagen Psychologen?
  • Willst Du Freunde, Familie oder Partner besser verstehen?

Eine Anmeldung ist ab sofort über die unten angeführte Website möglich.
Dort findet man auch Infos zu den Referenten.

für weitere Infos:
Web: http://www.liebe-sexualität.com/

 

Quelle: SWL

Kinostart „The Duke of Burgundy“ am 03.12.2015

Am 3. Dezember 2015 erfolgt in Deutschland durch den Salzgeber-Filmverleih der Kinostart des englischen Kunstfilms „The Duke of Burgundy“. Im Mittelpunkt des Films steht ein lesbisches Pärchen, welches eine SM-Beziehung führt.

Inhaltsangabe:

„In einem alten herrschaftlichen Haus irgendwo in Europa leben die Insektenforscherinnen Evelyn und Cynthia. Ihre Tage laufen immer nach dem gleichen Muster ab: Die strenge Cynthia widmet sich ihrer wissenschaftlichen Arbeit, während Evelyn zu entwürdigenden Tätigkeiten abkommandiert wird.

Bald wird klar, dass es sich dabei um das alltägliche erotische Ritual eines Liebespaars handelt. Niemand stört sie in ihrer idyllischen ländlichen Abgeschiedenheit, in der ihre einzigen sozialen Kontakte regelmäßige Vorträge über Schmetterlinge und Grillen vor weiblichem Publikum sind. Doch im Laufe des Herbsts verändert sich das Machtverhältnis zwischen den beiden Frauen und ihre Rollenspiele nehmen die Züge eines subtilen Psychothrillers an.

Eines Tages hält sich Cynthia nicht mehr an das verabredete Codewort…“

Quelle: http://www.salzgeber.de/presse/pressehefte/DUKE_ph_Web.pdf

Die Deutschland-Premiere fand im Oktober dieses Jahres auf dem Hamburger Filmfest statt, beim diesjährigen Kieler Fetisch-Film-Festival wurde das Filmplakat ausgezeichnet.

Aktuell sind folgende Aufführungen in folgenden Städten geplant

  • Bamberg
  • Berlin
  • Dortmund
  • Dresden
  • Düsseldorf
  • Erfurt
  • Frankfurt am Main
  • Hamburg
  • Kiel
  • Köln
  • Leipzig
  • Regensburg
  • Stuttgart

Nähere Infos zu den Aufführungsorten findet man unter http://kinofinder.kino-zeit.de/programmsuche/the-duke-of-burgundy.

Duke of Burgundy ein Film von Peter Strickland mit Sidse Babett Knudsen, Chiara D’Anna u.a. UK 2014, 106 Minuten, englische Originalfassung mit deutschen Untertiteln

für weitere Infos:
Weblink zum IMDB-Eintrag http://www.imdb.com/title/tt2570858/
Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=RFt6QEhhuOM
Salzgeber-Filmverleih: http://www.salzgeber.de/

Quelle: SWL

 

Rückschau: Inszenierte Gewalt und Staatsgewalt (Polizist bei SundMehr zu Gast)

Um sich mit damit auseinander zu setzen, wie sich das unverhoffte Zusammentreffen von Vertreter der Staatsgewalt mit Liebhabern inszenierter Gewalt gestaltet, trafen sich 16 Teilnehmer des Gesprächskreises SundMehr am 26.09.14, um mit einem Kriminalbeamten des Hauses der Prävention in Waiblingen ins Gespräch zu kommen. Bereits zum zweiten Mal war dieser der Einladung gefolgt und diesmal mit einer Praktikantin aus dem Bereich der Sozialwissenschaften erschienen.
Die Ausbildungsinhalte bei der Polizei hätten sich gewandelt, erläuterte der Polizist eingangs. Inzwischen stehe nicht nur die Funktion des Ordnungshüters im Mittelpunkt. Auch Kenntnisse für das Konfliktmanagement und des Opferschutzes hätten an Bedeutung gewonnen, was auch Grundlage für die Einrichtung seiner Stelle im Bereich der Prävention gewesen sei.

Wenn auch die Anfrage des SM-Gesprächskreises nicht alltäglich sei, werde diese ganz normal behandelt, wie auch von Schulen zu Themen wie Verkehr oder Drogen, oder von Kleingärtnervereinen und Frauenkreisen, wenn es um häusliche Gewalt oder Einbruch ginge.

Wie auch bei seinem ersten Besuch vor drei Jahren hatte der Polizist nach der Anfrage eine spontane Email-Rundfrage bei seinen Kollegen gestartet, inwiefern Sadomasochismus schon einmal Gegenstand eines Einsatzes gewesen sei. War damals bereits nach 10 Sekunden die erste Antwort eingetroffen, erhielt er diesmal gar keine Antwort. Und auch das damalige Ergebnis bestand nur aus einem Vorkommnis, bei dem ein Paar die Polizei gerufen hatte, weil der Schlüssel für die Handschellen verloren gegangen war ? sodass die Beamten als Freund und Helfer mit ihrem Schlüssel aus der misslichen Situation helfen konnten, erläuterte der Beamte, was verständnisvolle Heiterkeit unter den Zuhörern auslöste.

Solcherlei Vorkommnisse führten aber lediglich zu einer Aktennotiz, weil kein Tatbestand vorliege, der zu weiteren Konsequenzen führte.

Das geringe Ergebnis seiner spontan-Umfrage sei allerdings dahingehend interessant, dass durch eine Umstrukturierung der hiesigen Polizeidirektion sein Zuständigkeitsbereich ? und damit das Einzugsgebiet der Umfrage ? inzwischen auf das dreifache angestiegen sei.

Per Beamer präsentierte der Gast einige Zeitungsmeldungen und Pressemitteilungen und erläuterte daran, wo die Polizei im Konfliktfall zivilrechtliche Ansprüche umsetzen müsste (wenn der Eigner des Torture-Ships keine Partys mehr veranstalten will) und wo es um den Anfangsverdacht einer Straftat geht (wenn verdächtige Gegenstände aufgefunden werden, die sich später als SM-Equipment entpuppen ? womit sich der Verdacht dann erledigt).

Unter besonderer Beobachtung der Polizei stehen insgesamt ?verdächtige? Orte, wie z.B.Spielplätze, auf denen gehäuft Spritzen oder anderes Zubehör von Drogenkonsumenten aufgefunden wird. Primär zählen Locations, in denen SM-Partys veranstaltet werden, nicht zu solchen verdächtigen Orten, erläuterte der Kriminalhauptkommissar, wobei ein Teilnehmer zu berichten wusste, wie aufgrund der für Außenstehenden verdächtigen Geräusche eine Polizeistreife gerufen wurde, als eine größere Party stattfand. Die Beamten wurden dann begeistert begrüßt, in dem ihr Outfit, wie Uniform und Handschellen gelobt wurden.

Einige Teilnehmer wiesen dann im Gespräch darauf hin, dass die Polizei oft instrumentalisiert würde, um gesellschaftlich Vorurteile, unter dem Deckmantel der Ordnung umzusetzen. Zum Beispiel, indem einem Veranstalter eine Konzession verweigert wird, für den Ausschank von Getränken, weshalb der der Veranstaltung einen privatem Rahmen verleiht und zum Selbstkostenpreis verpflegt. Taucht hier eine Lücke im Dickicht der Verwaltungsvorschriften auf, die negativ gesinnten Nachbarn oder dem Ordnungsamt einen Vorwand bietet, die Veranstaltung verbieten zu lassen, wird die Polizei gerufen, um die Situation zu ?klären?, wobei es egal ist, welche Haltung der Beamten haben, denn hier muss die Polizei einfach ihrer Funktion gerecht werden, den Rechtsstaat und die Ordnung umzusetzen (wie beim ?Schutz? von Demonstrationen gegen Großprojekte wie Stuttgart 21 oder bei Atommülltransporten).

Im praktischen Fall wird hier oft gegenseitig mit ?der Polizei gedroht?, wobei diese ja gar keine Urteile spricht. Ein Teilnehmer berichtete dass seine Kinder einen Nachbarn fotografierten, der auch vom Nachbargrundstück gut sichtbar in seiner Wohnung ein Ganzkörper-Sonnenbad nahm und teilweise auch sexuelle Kontakte pflegte.
Vom eigenen Grundstück aus, hatten sein Nachwuchs sogar das Zoom-Objektiv eingesetzt, worauf der Nachbar vorstellig wurde und die Bilder einforderte.

Der springende Punkt sei hierbei immer jeweils gegenseitig das Ausstrahlen des eigenen Verhaltens in die Öffentlichkeit. In seinen vier Wänden könne sich jeder so verhalten, wie er wolle; sei es Nacktbaden oder Fotografieren. Relevant wäre hier, ob eine Absicht hinzukäme, wie der Einsatz eines Zoom-Objektives, um einen Bildbereich hervor zu heben, der mit bloßem Auge im halb Verborgenen bliebe oder der Provokation von
Aufmerksamkeit für die eigene Geschlechtlichkeit ? zudem: vor Kindern, was sogar einen Straftatbestand darstellen könnte.

Ähnlich sei es, wenn eine ?Sklavin? an der Leine auf der Straße entlang geführt werde. Während dies allgemein ?Erregung öffentlichen Ärgernisses? darstellen könne, wäre hierbei auch relevant (und ggfs. von hinzu gerufenen Polizisten zu untersuchen), ob dies in einem Umfeld geschah, wo der verärgerte Bürger damit rechnen musste ? beim CSD oder Karneval erscheine dies anders. Wenn z.B. der Sub, halb verschämt mit unter der Jacke versteckten gefesselten Händen in einer unbelebten Seitenstraße entlang geführt wird, sei eine Absicht, Ärgernis zu erwecken, ja nicht anzunehmen. Letztlich stelle dies auch nicht das ?vortäuschen einer Straftat? dar und auch nicht das vorsätzliche unnötige auslösen eines Polizeieinsatzes, die im Zweifelsfall ja von andere gerufen worden seien, weshalb es unwahrscheinlich sei, dass die Kosten für die Anfahrt dem betreffenden in Rechnung gestellt würden.

Aus dem Kreis der Teilnehmer kam noch die Anfrage, wie die Situation einzuschätzen sei, wenn nach einer Session der passive Teilnehmer sich entscheidet den Aktiven anzuzeigen, obwohl während der Session Einvernehmlichkeit voraus zu setzen war. Das Wesen von ?Freiwilligkeit? sei, so eine andere Teilnehmerin, dass diese sich auch jederzeit ändern könne, was zeige, wie wichtig ein guter Kontakt und eine gute Kommunikation zwischen den Beteiligten auch während der Session ist.
Klar, könne eine schriftliche Einverständniserklärung ? so der Polizist ? im Konfliktfall nochmal für eine ganz andere Sicherheit sorgen, weil sie ein größeres Gewicht habe. Aus der Runde wurde an den ?Fall Kachelmann? erinnert, der manchen Sadomasochist einen Kontext zu SMigen Spielen ahnen ließ. Doch Schlammschlachten werden letztlich vor Gericht ausgetragen. Die Polizei habe, im Fall des Anfangsverdachtes von häuslicher Gewalt, das Ziel, herauszubekommen, wer das Opfer sei. Dazu würden die Beteiligten nach Möglichkeit auch getrennt befragt ? denn Dilemma sei ja, dass gerade auch bei real vorhandener häuslicher Gewalt die Opfer später sogar selbst verharmlosen und in ihren destruktiven Beziehungen verharren.

Gegen Ende wurden noch Rückfragen gestellt, welche Gegenstände als Waffen gelten, deren Mitführen an der Öffentlichkeit verboten sei. Hier verwies der Gast darauf, dass eine ?Waffe? ein Gegenstand sei, der bestimmungsgemäß als Waffe hergestellt worden sei. Gerüchte, dass ein Rohrstock über 80 cm als Waffe gelte, seien daher hinfällig, wobei es auch Abstufungen gäbe, nach dem Waffengesetz, das sich auch von Zeit zu Zeit verändere (Informationsmaterial kann darüber vom Haus der Prävention bezogen werden, und wurde auch schon beim ersten Besuch verteilt).

Auf die Bitte, welche generellen Tipps er für die Teilnehmer habe, falls es überraschend im Zuge einer Session zum Kontakt mit der Polizei käme, empfahl er möglichst umfassend und offen zu kommunizieren, um was es sich handle, ohne aus falscher Scham zu verheimlichen oder zu verhehlen dass es sich um BDSM Praktiken gehandelt habe. Den Anfangsverdacht häuslicher Gewalt, kann auch ein ?szenetypisches Ambiente? plausibel ausräumen, wie schon beim letzten Besuch (http://www.sundmehr.de/Termine/20110826.htm) erläutert worden war.

Mit herzlichem Dank wurde der Gast von der Runde verabschiedet, wobei er auch zusagte, bei erneutem Interesse oder Bedarf, gerne in drei Jahren erneut vorbei zukommen.

Quelle: SWL

Wien: 08.10.2010, „Golem“-Performance im Rahmen von „Underground City 21“

Am Freitag, 8.10.2010, findet im Rahmen von „Underground City 21“
in Wien, Praterstraße 15, 20:00, die Performance „Der Golem“ statt.

„Underground City 21“ – die fragmentierte Stadt, eine Realsimulation der virtuellen Untergrundstadt – ist ein transdisziplinäres Projekt von nomad.theatre (Wien), LABIN ART EXPRESS XXI (Kroatien), LIBAT(Frankreich),

PRAGUE COLLEGE (Tschechische Republik), THEATER NESTROYHOF HAMAKOM (Wien).

Dabei wird eine Reise durch einen performativ-installativen Parcours entlang der Achse der Praterstrasse im 2. Bezirk in Wien gestaltet.
Siehe http:/labfactory.at/1525232.0/ und http://www.hamakom.at/index.php?id=383

Im Rahmen der Performance „Golem“ wird es darum gehen, aus menschlichen Körpern, Seilen und Stoff einen Golem zu errichten.

Ich selbst werde dabei für die „bondage-art“ sorgen, die Partner vom pink zebra theatre sorgen für Umgebung, Setting, Dramaturgie, etc.

Der Golem eine Transformation Ropert und peter fuxx / pink zebra theatre

„Mache ein Menschenbild aus Ton, und Du wirst der Böswilligen Absicht zerstören.“ (aus der Golem-Sage)

Die Erschaffung eines Golems im 21. Jahrhundert erfordert die Anwendung geeigneter Strategien,­ nicht die Hardware, die Hülle des künstlichen Organismus, ist das entscheidende Element, sondern die „organische Software“. Im Mittelpunkt der installativen Performance steht der menschliche Körper als Material, gemäß dem ursprünglichen Sinn des Wortes „Golem“, das Ungeformtes, Unfertiges, aber auch den embryonalen Zustand bedeutet. Durch bondage-art werden die PerformerInnen einem Prozess unterzogen, der von der Segmentierung über Transformation bis zur Reorganisation der Körper führt. Erst die Netzwerke, die Schnittstellen, vermögen die Maschinerie des neu entstandenen Gebildes in Gang zu setzen.

Kommentar: Hier fließt Bondage-Erfahrung auf eine IMHO neuartige Art stark abstrahiert in ein größeres performatives Kunst-Projekt ein.

Quelle: SWL

Hamburg: 07.06.2009 Lesung „Lilith of Dandelion“ in der UnSchlagBar

Am Sonntag, 7. Juni 2009 mit Beginn um 17:00 Uhr liest die Autorin Lilith of Dandelion in der Hamburger

UnSchlagBar Nobistor 36, 22767 Hamburg
Web: http://www.un-schlagbar.de/

aus ihren Werken. Lilith of Dandelion ist unter anderem durch ihren Ratgeber „Wie man eine Herrin findet“ und dem Geschichtenband „Shivas Schützlinge“ bekannt. Seit 1997 schreibt Lilith, früher nur unter diesem Namen, für BDSM-Publikationen, vorrangig für den Charon Verlag (Schlagzeilen, Böse Geschichten).

Bei dieser Lesung stehen ihre Novellen und Kurzgeschichten im Mittelpunkt.

Eintritt frei

Die Lesung beginnt pünktlich um 17 Uhr, damit es zu keiner
Überschneidung zu den ab 19:00 Uhr stattfindenden „Chill-Out“ bzw.
„Junges Chill-Out“ kommt.

für weitere Infos:
zur Website der Autorin: http://www.hausmacht.de/
eMail an Lilith: lilith-o-dandelion@gmx.de

Quelle: SWL

Hannover: 22.03.2008 – Die 16. kiSMet – die Ostereier-such Party

Die kiSMet im Hochbunker Hannover Neben anderen Veranstaltungen in Deutschlands Norden hat sich seit geraumer Zeit die kiSMet ihren festen Platz auf den Terminkalendern der BDSM, LLL und Fetisch Gemeinde gesichert.

Neben diversen Photoausstellungen, Konzerten, Lesungen, Performances und Showeinlagen aus dem Bereich des Argentinischen Tangos, wurden auf den bisherigen kiSMet Events die Besucher auch von hinreißenden Shibari Bondage Performences verzaubert.

An erster Stelle stehen das Vergnügen, die Lust, das Leid, die Liebe und die Unterhaltung.

In angenehmer, lockerer Atmosphäre zwanglos den Abend genießen und die Zwei-, Drei, oder Mehrsamkeit auskosten.

Wer es privat im kleinen Kreise vorzieht, hat die Möglichkeit sich in einen der ca. 20 liebevoll und abwechslungsreich eingerichteten Spielzimmer zurückzuziehen. Offene Türen gelten als Einladung zum Zusehen und/oder Mitspielen. Kennzeichnungen hierfür sind vorhanden.

Es gibt kaum eine Leidenschaft, die auf der kiSMet nicht bedient werden kann, denn egal, ob englischer Erzieher, Klinik-Liebhaber, Pranger-Fan oder Bondage-Liebender oder Freunde der weißen Fliesen … für jeden ist der passende Raum vorhanden. Wer gerne öffentlich spielt, darf selbstverständlich von den beiden großen Räumen Gebrauch machen. Gespielt werden darf überall – nur nicht hinter dem Tresen.

Der Hochbunker Hannover bietet auf drei Ebenen, guten 800m², alles was das Herz begehrt. Das gut durchorganisierte Team, das an seichten, unsichtbaren Fäden die zahlreichen Gäste durch Traum- und Realwelten unmerklich begleitet, sorgt für eine angenehme Atmosphäre.

Bei der nächsten, der 16. kiSMet am 22.03.2008 sind natürlich wieder schon traditionell viele Ostereier für euch verstecht…

Das Programmm beschreitet Patrick Peck (Shibari by Patrik), hier seine Beschreibung:

Unsere Performance ist meine Interpretation von Shibari und Kinbaku. Sie ist meine Lust, das Seil zu beherrschen, das Model damit zu umzingeln, an mich zu binden, sie damit zu dominieren, mit ihren Körper kunstvoll zu jonglieren.
Das Seil muss ich beherrschen, nicht das Seil mich, es muss mich und mein Model nur verzaubern und erotisieren, mich mit dem was es mir erlaubt damit zu machen und wie ich sie damit kunstvoll schmücke und zugleich bändige…

Japanisch-Asiatisch, mit oft deutlichen Spuren Chinesischem Flair könnte mein Stil und unsere Performance beschreiben werden. Ich will mich nicht immer auf Japanischen Klischees dieser Kunst greifen oder mich darauf festlegen, sie nach ahmen oder kopieren. Ich will diese Kunst in meinen immer noch lernenden Prozess variieren, kreativ, mit Bewegung und Musik und das Seil dabei und die Erotik im Mittelpunkt führen.
( mehr Infos: http://www.shibaribypatrick.com)

Begleitet uns auf eine Reise um die Welt, durch die Phantasie, in die Tiefe unserer Sinne.

Alle weiteren Infos sind hier zu finden:

www.kiSMet-Event.de
Email: Uwe@kiSMet-Event.de
Tel. Büro: 0511 – 169 82 54
Fax: 0511 – 169 82 55
Mobil: 0172 – 889 40 40

Quelle: SWL