Hamburg: 05.12.2012 228. Schlagwerk-Themenabend: SM in den Medien

228. Schlagwerk-Themenabend : Mittwoch, 5. Dezember 2012, 19 Uhr

Ort: mhc-Café, Magnus-Hirschfeld-Centrum, Borgweg 8, 22303 Hamburg (nähe U-Bahn Borgweg), eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Thema: SM in den Medien

Nicht erst seit dem Erscheinen des Bestsellers „Fifty Shades of Grey“ wird gern über BDSM in verschiedenen Kanälen berichtet. Das Spektrum reicht von Zigaretten-Werbung zu nicht vielsagenden Privatfernseh-“Reportagen“ über seitenlange Abhandlungen in wissenschaftlichen Zeitschriften.

SM als Quotenfänger. Kaum ist das oben erwähnte, eher zerrissene Werk in den Bestsellerlisten, häufen sich Meldungen mit einer Prise Sadomasochismus. Berichte über das Sexualleben von Paaren werden mit SM-Praktiken ergänzt. Aber auch Gewalttaten mit sexuellem Hintergrund bekommen schon mal den SM-Stempel aufgedrückt. Könnte ja schon mal lustig sein, wenn da nicht plötzlich der Zusammenhang zu Gewalttaten, psychischen Störungen oder gar Missbrauch zwischen den Zeilen mitschwingen würde.

Unabhängig davon, welches Publikum die Medien damit erreichen wollen und warum, es geht hierbei fast immer darum, die Szene für Außenstehende darzustellen.Das alles könnte uns gar nicht weiter interessieren, wenn da nicht die Familie oder Kolleg*innen wären, die aus der medialen Darstellung ihre Schlüsse ziehen und entweder etwas über unsere Neigungen wissen oder es eben darum nicht wissen dürfen.

Auf der einen Seite gibt es die Darstellung von Außenstehenden, die in die Szene eintauchen und ihre Eindrücke in ihren Berichten weiterverarbeiten. Auf der anderen Seite stehen Interviews und Reportagen, in denen BDSMler*innen selbst zu Wort kommen. Aus welchen Gründen treten SMler*innen nach außen und berichten über ihre Neigungen?

Hat sich in den vergangenen zehn Jahren etwas in der Berichterstattung verändert? Hat sich das Bild der SM-Szene in den Medien gewandelt oder wird weiterhin gern in Fettnäpfchen getreten? Ist vielleicht sogar eine negative Trendwende eingetreten? Wie stark weicht die Berichterstattung von der gelebten Wirklichkeit ab?

Wir freuen uns auf Euch und eine spannende Diskussion!

Quelle: SWL