Kochel am See: 2. bis 6. Mai 2016 Seminar „Der Umgang mit sexuellen Minderheiten – Gradmesser der Angst in der Gesellschaft?“

Vom 2. bis zum 6. Mai 2016 in der Georg-von-Vollmar-Akademie in Kochel am See, Oberbayern das Seminar: „Der Umgang mit sexuellen Minderheiten – Gradmesser der Angst in der Gesellschaft?“ statt. Veranstalter ist das den Grundwerten der sozialen Demokratie verpflichtete Bayrische Seminar für Politik e.V..

Ziel ist es, in diesem Seminar Vertreter_innen verschiedener Bewegungen zusammen zu bringen, um die aktuellen sexualpolitischen Entwicklungen zu hinterfragen. Aus verschiedenen sexuellen Minderheiten, Lebensweisen und Bewegungen werden inhaltliche Impulse geben: Ines-Paul Baumann, Pastor der Metropolitan Community Church, Köln Hanna Hofmann, transsexuelle Sexarbeiterin, Berufsverband erotische und sexuelle Dienstleistungen e.V., Leipzig Stephan Lubitz, Sprecher des ökumenischen Arbeitskreises SM und Christsein (SMuC), Hamburg

Zur Information und zum Weitersenden des Seminarprogramms hier die Links zur Homepage des Bayrischen Seminars für Politik und zum Seminarprogramm.

Rückfragen telefonisch möglich bei Norbert Holtz Tel.: 040 / 40 85 28

Zum Inhalt:
Sexualität war Jahrhunderte lang mit – machtpolitisch durchaus gewollten – Ängsten und mit Scham besetzt. Seit Ende des 19. Jahrhunderts und insbesondere seit 1968 rangen verschiedene Bewegungen um ihre sexuelle Selbstbestimmung und den Abbau von Diskriminierungen. Kam es zunächst zu einer Liberalisierung der Sexualmoral, so gibt es heute in Zeiten von neuen (Abstiegs-) Ängsten divergierende Stoßrichtungen bei der Gesetzgebung. Was bedeutet dies für sexuelle Freiräume?

Inwieweit ist der Umgang mit sexuellen Minderheiten ein wichtiger Gradmesser der Angst in der Gesellschaft? Werden in Zeiten wirtschaftlicher, politischer und sozialer Unsicherheit erneut von Rechts Forderungen nach repressiver Sexualmoral und -gesetzgebung, deklariert als Schutz für die Schwachen und als Rettung von Opfern, vorgebracht? Wie können aus der Position der sexuellen Minderheiten und Lebensweisen Perspektiven der Aufklärungsarbeit, des Erhalts und des Ausbaus sexueller Freiräume entwickelt und vernetzt werden?

Quelle: SWL

Kinostart „The Duke of Burgundy“ am 03.12.2015

Am 3. Dezember 2015 erfolgt in Deutschland durch den Salzgeber-Filmverleih der Kinostart des englischen Kunstfilms „The Duke of Burgundy“. Im Mittelpunkt des Films steht ein lesbisches Pärchen, welches eine SM-Beziehung führt.

Inhaltsangabe:

„In einem alten herrschaftlichen Haus irgendwo in Europa leben die Insektenforscherinnen Evelyn und Cynthia. Ihre Tage laufen immer nach dem gleichen Muster ab: Die strenge Cynthia widmet sich ihrer wissenschaftlichen Arbeit, während Evelyn zu entwürdigenden Tätigkeiten abkommandiert wird.

Bald wird klar, dass es sich dabei um das alltägliche erotische Ritual eines Liebespaars handelt. Niemand stört sie in ihrer idyllischen ländlichen Abgeschiedenheit, in der ihre einzigen sozialen Kontakte regelmäßige Vorträge über Schmetterlinge und Grillen vor weiblichem Publikum sind. Doch im Laufe des Herbsts verändert sich das Machtverhältnis zwischen den beiden Frauen und ihre Rollenspiele nehmen die Züge eines subtilen Psychothrillers an.

Eines Tages hält sich Cynthia nicht mehr an das verabredete Codewort…“

Quelle: http://www.salzgeber.de/presse/pressehefte/DUKE_ph_Web.pdf

Die Deutschland-Premiere fand im Oktober dieses Jahres auf dem Hamburger Filmfest statt, beim diesjährigen Kieler Fetisch-Film-Festival wurde das Filmplakat ausgezeichnet.

Aktuell sind folgende Aufführungen in folgenden Städten geplant

  • Bamberg
  • Berlin
  • Dortmund
  • Dresden
  • Düsseldorf
  • Erfurt
  • Frankfurt am Main
  • Hamburg
  • Kiel
  • Köln
  • Leipzig
  • Regensburg
  • Stuttgart

Nähere Infos zu den Aufführungsorten findet man unter http://kinofinder.kino-zeit.de/programmsuche/the-duke-of-burgundy.

Duke of Burgundy ein Film von Peter Strickland mit Sidse Babett Knudsen, Chiara D’Anna u.a. UK 2014, 106 Minuten, englische Originalfassung mit deutschen Untertiteln

für weitere Infos:
Weblink zum IMDB-Eintrag http://www.imdb.com/title/tt2570858/
Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=RFt6QEhhuOM
Salzgeber-Filmverleih: http://www.salzgeber.de/

Quelle: SWL

 

Bachelorarbeit über Frauen und SM veröffentlicht

Elise Missall verfasste die Bachelorarbeit „Identitäre Selbstverortung masochistisch/devoter Frauen im Spannungsfeld von Emanzipation und Unterwerfung“. Teil des „Forschungsgegenstandes“ waren auch die Schlagzeilen.

Ihre Arbeit stellt „eine diskursanalytische Untersuchung des SM-Magazins Schlagzeilen in Bezug auf weiblich-masochistische Identität im theoretischen Rahmen des Kommunikativen Konstruktivismus“ dar.

Elise Missall befasst sich in in ihrer Arbeit mit der Frage „Welchen Möglichkeiten der Subjektpositionierung werden der sich als masochistisch und/oder devot verstehende Frau diskursiv angeboten, welchen gesellschaftlichen Fremdzuschreibungen sieht sie sich gegenüber und welche Möglichkeiten der Abgrenzung zu den angebotenen Identitäten bestehen?“

Und sie kommt zur Schlußfolgerung:

„Ich stelle dabei die These auf, dass im Rahmen einer subkulturellen Auseinandersetzung mit der SM Thematik die Möglichkeit besteht und auch genutzt wird, gesellschaftlich angebotene Subjektpositionierungen nutzbar zu machen und dass dabeisubversive, positiv besetzte Identitätsschablonen entworfen werden, derer sich Frauen im Diskurs bedienen können. Diese zunehmende Beteiligung subkultureller Akteur_innen führt dann dazu, so die These, dass eine zunehmende Vermischung der subkulturellen und gesellschaftlichen Diskursinhalte stattfindet, welche über einen längeren Zeitraum gesehen zu einer deutlichen Veränderung des Diskurses beiträgt.“

Die Autorin hat in dankenswerter Weise ihre Bachelor-Arbeit den Schlagzeilen zur Veröffentlichung zur Verfügung gestellt und kann online als PDF unter
http://www.schlagzeilen.com/files/10164_20100_bachelorarbeitelisemissall.pdf runtergeladen werden.

Die Schlagzeilen-Redaktion – aber auch die Autorin – freut sich über ein Feedback unter redaktion@schlagzeilen.com.

Quelle: SWL

BPjM -Grundsatzentscheidung zur Schildung von einverständlich vorgenommenen SM-Handlungen

Die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien (BPjM) hat kürzlich in einer Grundsatzentscheidung festgestellt, dass die Schilderungen von einverständlich vorgenommenen sadomasochistischen Praktiken nicht unsittlich sind.

Wie der Rechtsanwalt Marko Dörre in seinem Blog „Pornoanwalt.de“ berichtet, war der Anlaßfall zu dieser Entscheidung das Verfahren betreffend der beantragten Indizierung des 2011 erschienenen Buches „Befreie mich, versklave mich“ der Autorin Johanna Grey.

Als Begründung für die beantragte Indizierung wurde die „Kombination von Sex und Gewalt als eine besonders lustvolle Variante sexueller Handlungen“ angeführt. Aus diesem Grunde sei der der Inhalt des Romans geeignet, „eine sexualethisch desorientierende Wirkung auf Kinder und Jugendliche auszuüben“.

Dieser Antrag auf Indizierung wurde durch die BPjM (PR 1079/14 – Entscheidung 6060) am 7. Mai 2015 abgelehnt:

(..) „Das Buch weist eine große Anzahl an Szenen auf, darunter die im Schreiben des Antragstellers benannten, in denen sexuelle Handlungen unter Verwendung derber Ausdrücke detailliert und ausführlich geschildert werden. Das Buch hat es als Erotikroman auch darauf abgesehen, seine Leserschaft sexuell zu stimulieren. Zwischenmenschliche Bezüge werden vorliegend jedoch nicht ausgeklammert, sondern die zwei Protagonisten reflektieren wiederholt ihre Beziehung und diskutieren über ihre Gefühle. Diese Bestandteile des Buches stuft das Gremium nicht als nur aufgesetzt ein, sondern als neben den expliziten Sexszenen gleichwertige Bestandteile des Romans (..)

(..) Das Buch weist keine als sexualethisch desorientierend einzustufenden Botschaften auf. (..)

(..)Der Roman „Befreie mich, versklave mich? schildert aber aufgrund der Einbettung in eine BDSM-Beziehung keine Täter- Opfer-Geschichte,sondern es werdeneinvernehmliche SM Handlungen zwischen erwachsenen Personen geschildert, die innerhalb eines klar geregelten und abgesprochenen Rahmens stattfinden. Derartige Schilderungen sind nicht per se als jugendgefährdend einzustufen. (..)“

Anzumerken sei noch,. dass in diesem Buch zehnmal der Begriff „Safeword“ vorkommt und mehrmals auf die Wichtigkeit der Einvernehmlichkeit hingewiesen wird.

für weitere Infos:
Link zum Volltext auf Pornowalt.de: http://www.pornoanwalt.de/?p=11433
Link zur Entscheidung 6060 der BPjM
http://www.pornoanwalt.de/wp-content/uploads/2015/06/20150611-bpjm-befreie-mich-versklave-mich-nichtindizierung.pdf

Quelle: SWL

BVSM erhebt Einspruch gegen die Wortmarkenanmeldungen „BDSM“, „CFNM“, „CMNF“ u. „Public Disgrace“

Am 21. Mai 2014 hat die BVSM e.V.beim Deutschen Patentamt Einspruch gegen die Wortmarken-Anmeldungen „BDSM“, „CFNM“, „CMNF“ u. „Public Disgrace“ eingelegt.

Am April d.J. wurden diesbezügliche Anträge zur Wortmarken-Anmeldung gestellt (siehe SWL-Meldung vom 7.5.2014).

Zitat aus dem Einspruch-Schreiben:

(…) Die BVSM e.V. beantragt hiermit, eine Eintragung als Marken zurückzuweisen, da eine Eintragungsfähigkeit aufgrund eines allgemeinen Schutzhindernisses (mangelnde Unterscheidungsfähigkeit sowie Freihaltungsbedürfnis gem. & 8 Abs. 2 Nr. 1 und 2 MarkenG) nicht gegeben sein dürfte.

Bei den angemeldeten Wortmarken handelt es sich um Begriffe, die seit Jahrzehnten in der sadomasochistischen Subkultur etabliert sind und feste Bedeutung haben.

Das Schutzhindernis besteht somit im Interesse unserer Subkultur diese weiterhin nutzen zu dürfen (..)“

Des-weiteren beinhaltet dieses Schreiben Erklärungen zu den betreffenden Begriffen sowie ein Hinweis auf den Eintragungsversuch für die Wortmarke „BDSM“.

Denn Volltext dieses Schreibens findet man alls PDF unter
http://bvsm.de/wp-content/uploads/EinspruchGegenMarkenanmeldungen.pdf
bzw. als Tiny-Url http://tinyurl.com/qhxevzo.

Quelle: SWL

Torture Ship 2014

18. Tortureship Samstag, 28. Juni 2014

Lieber Partyfan,

wir freuen uns, dass am 28. Juni das mittlerweile 18te Tortureship stattfindet. Wir wünschen uns und unseren Gästen wie jedes Jahr wunderschönes Wetter und dass alle viel Spaß haben werden!

In der letzten Zeit hatten wir ein großes Medieninteresse zu bewältigen.
Dies lag an einem erzkonservativen CDU Bürgermeister (Konstanz) der sich zur Aufgabe gemacht hat zukünftig erotische Schifffahrten zu unterbinden.
Auch wenn er sich momentan mehr auf eine ebenfalls auf dem Bodensee stattfindende Swingerparty eingeschossen hat, wissen wir nicht ob das Tortureship nächstes Jahr noch stattfinden wird!!!

Sollte es ganz dumm laufen, dann war es dieses Jahr leider das letzte Mal!

Unter der Adresse http://www.zip-zone.de/planet/event.htm steht der Flyer als PDF zu Verfügung.

Der Ticketpreis liegt im Vorverkauf bei 60 € (Paar 120 €) zuzüglich 1 € für den Versand!

Infos gibt es hier: http://www.zip-zone.de/planet/event.htm

Quelle: SWL

Hamburg: 10.04.2014 – 13.04.2014 Hambourgeoise – Workshops und Konferenzen

Vom 10. – 12. April 2014 lädt die Pariser Initiative „Erosticrates“ zur Hambourgeoise in den Eiskeller (s.u.) nach Hamburg ein. Geboten werden u.a. Workshops, Konferenzen, Partiers sowie eine Kunstausstellung und ein erotisches Kabarett statt.

Es ist beabsichtigt, dass im Rahmen dieser Veranstaltung die Teilnehmer/innen „kreative Sexualität“ in einer einfachen, stilvollen Art und in einer spielerischen, sicheren Umgebung sowie abseits von irgendwelchen Klischees erleben können.

Zum Auftakt findet bei freiem Eintritt am Donnerstag, den 10. April 2014
von 18:00 – 23:00 Uhr die Vernissage einer Kunstausstellung mit Werken von 17 Künstlern statt.

Die von Freitag bis Sonntag jeweils in der Zeit von 14:00 Uhr bis 19:00 Uhr stattfindenden Workshops und Konferenzen (auf deutsch oder englisch mit deutscher Übersetzung) finden zu zu folgenden Themen statt:

  • Bondage: eine Annäherung! – Vita Minima
  • Safari Zentai – Marie de l’Erosticratie
  • Fotografische Leistung – Wieglas
  • Any woman can squirt – Meta
  • Do it Yourself your harness – Nathalie Mondot & Senzo
  • Positive Sexarbeit: Gespräch mit einer Prostituierten – Yumie
  • Challenging relationships with trust and freedom – Meta
  • Planning bald mit Miss Endless, Inner Sanctum, usw.

Des-weiteren finden Parties sowie ein erotisches Kabinett statt.
Das genaue Programm kann man als PDF (s.u.) runterladen,

Veranstaltungsort: Eiskeller Lessers Passage 4, 22767 Hamburg-Altona
Web http://www.eiskeller.net

Kostenbeitrag:

  • 3-Tages-Pass: EUR 95,- (50 Plätze verfügbar bis zum 1. April) (berechtigt zur Teilnahme an allen Workshops + Parties)
  • 1-Tages-Pass: EUR 49,- (100 Plätze verfügbar bis zum 1. April) berechtigt zur Teilnahme an allen Workshops und der Party des betreffenden Tages

für weitere Infos:

Quelle: SWL

Branchenbuch „Bizarre Seiten“ 2013/2014 erschienen!

Kürzlich ist im Bizarre Medien Verlag, Mölln, die 4. Ausgabe des Branchenbuches „Bizarre Seiten“ für 2013/2014 erschienen.

Auf 144 Seiten findet man Infos über 250 aktuelle Adressen und Projekte
aus dem deutschsprachigen BDSM-Raum: So unter anderem über

  • Clubs
  • Communitys
  • Dienstleister
  • Hersteller
  • (Online)shops
  • Immobilie (BDSM-Wohnungen bzw. (-zimmer)
  • Veranstalter
  • Verlage

Dieses Branchenbuch erscheint in einer Auflage von 10.000 Exemplaren und liegt kostenfrei in über 150 Boutiquen, Shops, Clubs sowie bei Veranstaltungen auf.

Die Onlineversion (4,5 MB PDF) kann unter
http://www.bizarre-seiten.de/branchenbuch.php runtergeladen werden.

für weitere Infos: Bizarre Medien Verlag Postfach 12 52, 23872 Mölln
Tel: +49(0)4542/993 90 88
Fax: +49 (0)4542/987 56 38
Web: http://www.bizarremedien.de/
E-Mail: info@bizarremedien.de

Quelle: SWL

Diplomarbeit „Sadomasochismus und S/M 1991“ im Web abrufbar

Carsten Kulla (Mitgründer der Gruppe SMile Marburg) hat kürzlich seine aus dem Jahre 1991 stammende Diplomarbeit

„Sadomasochismus und S/M 1991 Die Funktion der Subkultur für die Identitätsbildung“

auf seiner Website (s.u.) veröffentlicht.

Für den Abschluss seines Studiums der Erziehungswissenschaften reichte er damals seine Arbeit mit dem Titel „Die Funktion der Subkultur für die Identitätsbildung – Probleme der Erwachsenenbildung“ ein.

Warum er ausgerechnet S/M als Thema für seine Diplomarbeit gewählt hat führt er im Vorwort aus dem Jahre 2012 unter anderem an:

„(..) Doch über S/M schreiben zu können, war für mich die einzigartige Chance, mich 6 Monate lang intensivst mit gerade dem Thema auseinandersetzen zu dürfen, dasmich damals 1991 am meisten beschäftigte und sozusagen zu meinem Lebensthema geworden war.Ich hatte schon immer – oder zumindest solange ich zurückdenken konnte – entsprechende Phantasien, und wie so viele hatte ich mich lange Jahre nicht getraut, mit anderen darüber zu sprechen (..)

Rückblickend bewertet er seine Arbeit mit den Worten:

„Zusammenfassend lässt sich behaupten, es hat sich gelohnt, dass damals ein paar wenige angefangen haben, sich dafür zu engagieren. Und es hat sich für mich persönlich ebenso gelohnt, dass ich mich damals getraut habe, diese Arbeit zu schreiben, auch wenn das Ergebnis sicherlich besser hätte ausfallen können. Aber vielleicht gibt es ja auch heute (wie immer wieder in all den Jahren dazwischen) wieder Leute, die sich in einer Bachelor-Arbeit o. ä. wissenschaftlich mit dem Thema auseinandersetzen möchten. Bedarf gäbe es genug. Und kann meine Arbeit sie dazu ermutigen oder gar dabei unterstützen. Ich würde mich darüber freuen“.

Im Nachwort kam er bereits 1991 zu folgenden Schlußfolgerung:

„Als Ergebnis dieser Arbeit lässt sich zusammenfassend festhalten, dass insbesondere subkulturelle Organisationsformen es SadomasochistInnen wesentlich erleichtern, zum einen entsprechende Gelegenheiten zu finden, ihre Sexualität innerhalb eines geschützten Raumes auszuleben, und zum anderen durch den Kontakt und Austausch mit Gleichgesinnten zu einer positiven Umwertung ihrer gesellschaftlich ansonsten stigmatisierten Neigungen zu gelangen. (..)

Kommentar: Mit dieser Diplomarbeit wird ein Einblick in die S/M-Szene Anfang der 90er Jahre des letzten Jahrtausends gegeben und sie stellt für uns im Grunde auch ein zeitgeschichtliches Dokument dar.

Es wäre wünschenswert, wenn dies – zumindest zu einem kleinen Anstoß – zur Stärkung des Geschichtsbewußtseins der BDSM-Szene /-Subkultur führen würde.

Dadurch wird natürlich auch bewusst gemacht, dass für viele Menschen BDSM vor der Veröffentlichung von „Shades Of Grey“ einen gewissen Stellenwert besaß.

An dieser Stelle ein Danke an Carsten für seine geleistete Arbeit und die Zurverfügungstellung seiner Diplomarbeit.

für weitere Infos: Downloadlink der Diplomarbeit (841 KB PDF):
http://www.carschti.com/Sachtexte/Sadomasochismus_und_SM_1991.pdf
E-Mail an Carsten: liedermaching@carschti.com

Quelle: SWL

Fulda: 19.06.07.2010 – 25.07.2010 Ausstellung H.E.L.P. von Thomas van de Scheck

In der Zeit vom 19. Juni bis 25. Juli 2010 zeigt der Kunstverein Fulda
(s.u.) die Ausstellung H.E.L.P. (Hell:Enters:Life:Permanently) des Fotografen Thomas van de Scheck.

Gerade erst hat Thomas van de Scheck beim Wave Gotik Treffen in Leipzig die Bilder für das Model-Casting Schlagzeilen-Katalog 2011 geschossen und

seine unverwechselbaren Bilder sind in den letzten Jahren in den Schlagzeilen veröffentlicht worden.

Nun bekommt er im Kunstverein in Fulda eine Ausstellung, in der er Bilder der letzten acht Jahre zeigt.

Der Mensch hat ein gespaltenes Verhältnis zu seinem Körper. Er verweigert ihm Nahrung. Er durchlöchert ihn. Er färbt ihn. Er fügt ihm Narben zu.
Schmerz ist der Grund. Schmerz ist eine Stimme, mit der man sich mitteilen

kann. Diese Stimme ist Inhalt der Ausstellung.

Für Thomas van de Scheck, dessen Bildbände CUTS und HELP vom Börsenverein des deutschen Buchhandels zum „Auswahltitel des Jahres“ gekürt wurden, hat Kunst und Fotografie eine wesentlich tiefere Bedeutung, als nur die, dem Auge schmeicheln zu wollen. Er will Ansichten des Betrachters verändern. Mit seiner ganz eigenen Auffassung von Ästhetik lenkt er dabei den Blick auf das eigentliche Motiv, die Inszenierung, das Wesentliche und

visualisiert dadurch oftmals die Botschaften selbstzerstörerischer Individuen.

Wenn Probleme nicht mehr zu bewältigen sind, können sie in körperlichen oder psychischen Reaktionen ihren Ausdruck finden. Im schlimmsten und gesteigerten Fall sprechen Mediziner dann sogar vom Borderline-Syndrom.
Immer noch zu oft neigt unsere Gesellschaft allerdings dazu, diese und ähnliche Thematiken zu tabuisieren. Und dabei sind es manchmal gerade diese, die der Gesellschaft einen Spiegel vorhalten und ihr zeigen können,

dass mit ihr vielleicht etwas nicht in Ordnung ist.

Thomas mit eigenen Worten:

„Mit meiner Fotografie will ich nicht Sex, Schmerz oder Gewalt ästhetisieren. Ebenfalls habe ich kein Interesse daran, eine gewisse Form der Opferrolle zu propagieren.

Für mich besitzen meine Arbeiten einen dokumentarischen Charakter. Die Motive und deren Inhalt sind ja keine Erfindungen oder Hirngespinste – es sind vielmehr die klar formulierten Wünsche von authentischen Individuen, denen oftmals keine andere Form der Kommunikation mehr möglich ist.

Meine Rolle ist meistens die eines Katalysators und Koordinators, eines Regisseurs ihrer Außendarstellung, wenn man so will. So ist der Akt der Darstellung mancher der gezeigten Selbstkasteiungen vor der Kamera eine der letztmöglichen Metaphern, ihrer Stimme und damit sich selbst Gehör zu verschaffen.

Ich mache den Betrachter mit Absicht zu einem Voyeur, der durch meine Arbeit eine Berührung erfährt, die er ansonsten vielleicht gerne verdrängt

hätte.

Üppige Inszenierungen und farbenfrohe Landschaften interessieren mich nicht. Mich interessieren Schicksale und die Frage, wie der Mensch mit all

seinen Leidenschaften zu dem geworden ist, was er ist. Die Ergebnisse zeigen zwangsläufig keine „Blümchenromantik“ da sie oft mit Exzentrik, Sexualisierung und Autoaggression zu tun haben. Vor allem hoffe ich deshalb, dass sich festgefahrene Blickwinkel verändern lassen und sich ein

reflektiertes Bewusstsein zu dem Gezeigten beim Betrachter einstellt.“

Parallel zur Ausstellung findet ein Begleitprogramm statt, das noch auf der Webseite des Kunstvereins (s.u.) bekannt gegeben wird.

Ganz besonders freut uns, dass die Schlagzeilen den Kontakt zu Mark Benecke und Ewelin Cäcilie Wawrzyniak herstellen konnten. Die beiden haben

sich ganz spontan bereit erklärt anlässlich der am 19. Juni 2010 mit
Beginn um 19:00 Uhr stattfindenden Vernissage einen Eingangsvortrag zum Thema „Bodymodifikation und Autoaggression“ (Mark) und „SM und Borderline“

(Ewelin) zu halten.

Ewelin hat mit Hilfe der BDSM-Szene ihre Umfrage für ihre Diplomarbeit (1)

zum Thema „Experience Seeking“ durchgeführt (siehe auch SWL-Meldung vom 27.01.2009).

Mark ist Insektenkundler und forensischer Biologe und u.a. ist er immer dann gefordert, wenn bei Mordopfern der Ort der Tat oder die Mordzeit festgestellt werden muss. Mit seinen über dreißig Buchveröffentlichungen und vielen Fernsehauftritten und immer spannenden Vorträgen ist er bekannt

geworden.

Kunstverein Fulda Kanalstraße 52, 36037 Fulda
Tel: +49 (0) 661 – 86 200 0
Web: http://www.kunstverein-fulda.de
E-Mail: info@kunstverein-fulda.de Öffnungszeiten: Donnerstag, Freitag und Sonntag 15 – 18 Uhr, Samstag 10 – 18 Uhr

für weitere Infos: (1) Downloadlink der Diplomarbeit „Experience Seeking“:
http://benecke.com/pdf- files/Diplomarbeit_Sadomasochismus_2009_Wawrzyniak.pdf
bzw. als Tiny-Url: http://tinyurl.com/bso8e3.

Quelle: SWL

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