SundMehr am 02.09.2016 – Fetisch oder Vorliebe

Der Gesprächskreis SundMehr trifft sich nicht am letzten Freitag im August, sondern erst wieder am 02.09.2016 um 20.00 Uhr, … und wegen Betriebsferien der „Traube“ auch an anderem Ort! Nämlich im „Fairplay“ (passt ja auch gut), in 71394 Kernen. Anfahrt
siehe Homepage SundMehr http://www.sundmehr.de/Termine/20160902.htm.

Sieht man sich die Angebote von Verlagen, Shops oder Veranstaltern in
der Szene an, geht BDSM und Fetischismus oft Hand in Hand: ein bestimmter Gegenstand dient als erotischer, oder sexueller Reiz, der das entsprechende Gefühl auslöst und das ergänzt Sadomasochistische Vorlieben prima,– egal ob es sich um Lack, Leder, Latex oder die Vorliebe sich bis zur Hilflosigkeit verschnüren zu lassen, das Gefühl des Seiles auf der Haut ist oder dienstbarer Sub und Sklave der Herrin oder des Herrn zu sein. Oft kann dabei auf den „Vollzug“ des eigentlichen Geschlechtsverkehrs verzichtet werden, ohne dass der erotische Reiz gemindert wird.
Ursprünglich dienen Fetische bei Naturreligionen (oder Reliquien in der katholischen Kirche) als Auslöser oder Ziel eines religiösen Gefühls. Konservative psychotherapeutische Schulen haben diesen Begriff auf sexuelle Handlungsweisen ausgeweitet, die als höchste Erfüllung nicht den Orgasmus (als „Abschluss“) zum Ziel haben, sondern die Erregung durch ein Körperteil, oder eine Verhaltensweise (Füße, jemanden befriedigen ohne selbst „zu kommen“, dienen, hilflos sein, sich fallen lassen…) die bei anderen Menschen zwar auch zum Repertoire als „normal“ empfundener Sexualität gehören kann, beim Fetischist aber für sich alleine reicht oder stehen kann.
So auf die Erotik übertragen bekam Fetischismus als sexuelle Abweichung, wie auch Sadomasochismus, von der WHO einen Diagnoseschlüssel; entgegen der zunehmenden Akzeptanz sexueller Verhaltensweisen und in Ermangelung einer wissenschaftlichen Begründung. (Wer es genauer wissen will, lese als Erstinformationsquelle gerne bei Wikipedia https://de.wikipedia.org/wiki/Sexueller_Fetischismus nach, wo naturgemäß sozialwissenschaftliche Belege fehlen).
Interessant ist der Gedanke, dass auch ein religiöser Fetisch zunächst in Verbindung mit dem Glauben an die jeweilige Gottheit gesehen werden muss, bis er auch allein „funktioniert“. Wer dies bei erotischen Fetischen auch so sieht, kann ein,– wenn auch mittelbares,– Beziehungsgeschehen dahinter sehen, das dem Fetisch die Grundlage raubt, wenn keine abstrakte (auch nach den eigenen Vorstellungen idealisierte) oder konkrete Beziehung dahinter gesehen wird (wie das Pfand – zum Beispiel das Taschentuch – seiner „angebeteten“ den der Ritter in der Hohen Minne (auch hierzu: Wikipedia
https://de.wikipedia.org/wiki/Hohe_Minne) als heilig betrachtet, weil er keine Beziehung zu ihr eingehen kann, während er sich ihr dennoch verschreibt und ihrem Willen unterwirft).
An diesem Abend wollen wir uns dem Thema genauer widmen und uns dabei
fragen: ist meine Vorliebe schon ein Fetisch? Oder was grenzt für mich beides von einander ab?

Damit wir abschätzen können, wie viele kommen, wäre Anmeldung über
info@sundmehr.de nett. Wer vor allem etwas essen will, sollte nach Möglichkeit eine Stunde früher erscheinen, und sich im angegliederten Biergarten einfinden, damit gehäufte Bestellungen den Gesprächsverlauf nicht zu sehr beeinträchtigen. Geboten wird dort modernisierte, schwäbische Biergartenküche -– rustikal aber mit sehr guter Qualtität!

 

Quelle: SWL