Rezension: Kapitel über Sadomasochismus in „Unverschämt – schön. Sexualethik: evangelisch und lebensnah“, Gütersloh, 2015

Im jüngst erschienenen Buch „Unverschämt – schön. Sexualethik: evangelisch und Lebensnah“ (Gütersloher Verlagshaus, ISBN 978-3-579-08222-6), das zunächst als eigenes Kapitel in der 2013 erschienenen Orientierungshilfe der EKD „Zwischen Autonomie und Angewiesenheit: Familie als verlässliche Gemeinschaft stärken“ erscheinen
sollte (Siehe Meldung vom 31.08.2015), wird für Leser, die mit der Thematik „Sadomasochismus“ unvertraut sind, auf den Seiten 123 bis 126 bemüht objektiv aufgeklärt: Deutlich wird der Unterschied zwischen einvernehmlichem und pathologischem Sadismus oder Masochismus aufgezeigt. Während allgemein erläutert wird, wie fließend der Übergang zwischen einvernehmlicher, leidenschaftlicher Sexualität und nicht einvernehmlichen Sexualpraktiken sind, wird unter dem Hinweis auf Studien aus dem Sexualwissenschaftlichen Bereich darauf verwiesen, dass es sich beim Sadomasochismus um einen Grenzgang handelt. Tatsächlich nähert sich die Erläuterung dann doch einer Pathologisierung, auch wenn klar gestellt wird, dass die Ursachen für sadomasochistische Neigungen nicht eindeutig beschrieben werden können. Es folgt die Vermutung, dass bei der Entwicklung des sexuellen Skripts neben der genetischen Disposition auch prä- oder perinatale Angsterfahrungen, frühkindliche Traumatisierungen oder später konditionierte Lust-/Schmerzfixierungen eine Rolle spielen können. Weil „das Verantwortungsvolle Spiel mit Macht und Ohnmacht ein großes Maß an Bewusstheit voraussetzt, die im sexuellen Vollzug der oft extrem energetisch gespeisten Extase ausgeübt werden müssen.“, (S. 125) wird Sadomasochismus als fragwürdig betrachtet, was bei manchem SMer Empörung
wecken mag, jedoch bei näherer Betrachtung stimmt: Üblicherweise wird Einfühlung in eine andere Person und bewusstes Handeln ja eher im Gegensatz zu Extase gesehen. In dieser Spannung ist Sadomasochismus würdig, hinterfragt zu werden, was von vielen Insidern ja auch täglich getan wird.
Das Kapitel hebt sachlich hervor, dass die moralisch-ethischen Vollzugskriterien wie Freiwilligkeit und Lebensdienlichkeit und der Schutz der Beteiligten an eine Grenze geführt werden, weil Teilpraktiken anatomische Kenntnisse erfordern und Sensibilität und Vertrauen auf eine harte Probe gestellt werden. Im Fettdruck wird dabei betont, dass die Praktiken aber nicht verworfen werden müssen, solange diese Kriterien eingehalten werden. Diese Aussage findet für Insider Bestätigung in den die vielen Diskussionen und Meinungsäusserungen um RACK oder SSC in den Kommunikationskanälen der BDSM-Szene.
Es folgt der Hinweis, dass die Ächtung und Nichtanerkennung der entsprechenden Praktiken die Gefahren noch erhöhen und dass die Aufklärung bisher von diversen BDSM-Initiativen und Vereinen übernommen wird, was im kirchlichen Bereich sicher den Arbeitskreis SM und
Christsein betrifft, der bereits vier Mal beim Kirchentag ganz offen präsent sein und damit aufklären konnte.

 

Quelle: SWL

Artikel in der Welt „Wie sich die Kirche der Pornografie nähert“

Die Welt wirft in einem Artikel unter der Überschrift: „Wie sich die Kirche der Pornographie nähert“ (vom 30.08.2015) ein Schlaglicht auf den aktuellen Stand der Debatte, um eine Öffnung der sexualethischen Haltungen der protestantischen und katholischen Kirche.
Nach kurzer Erläuterung des aktuellen Standes in der katholischen Kirche, wo die Akzeptanz von Homosexuellen und die Zulassung von Geschiedenen zur Eucharistie diskutiert wird, sei es anlässlich der Amtseinführung des evangelikalen und damit eher konservativen Landesbischofs von Sachsen, Dr. Carsten Rentzing, (Homosexualität entspräche nicht dem Willen der Bibel, was es ihm schwer mache, anderen zu raten, zu einer homosexuallen Lebensweise zu stehen) zu einem Aufruf gekommen, von Leuten, die die sächsichen Landeskirche so nicht repräsentiert sehen wollen.
Die entsprechende Gegenposition renommierter evangelischer Autoren sollte eigentlich Bestandteil der EKD Orientierungshilfe zur Familie sein, die 2013 erschien und wurde vom Gütersloher Verlagshaus unter dem Titel „Unverschämt schön. Sexualethik: evangelisch und Lebensnah.“ Sadomasochismus, Pornographie und Prostitution würden darin nicht grundsätzlich als Vergehen betrachtet. Sadomasochismus, wird zwar grundsätzlich als fragwürdig betrachtet, müsse aber nicht verworfen werden, wenn Freiwilligkeit, Lebensdienlichkeit und Schutz der Beteiligten Gewahrt bliebe, so die Welt. Die Kirchenleitung halte zurückhaltend bezüglich der Veröffentlichung, wolle nicht, dass Sexualität zu einer Frage des Heils überhöht würde, und begrüße laut des Artikels grundsätzlich den Beitrag zur Diskussion.

Ganzer Artikel:
http://www.welt.de/politik/deutschland/article145795532/Wie-sich-die-Kirche-der-Pornografie-naehert.html?wtrid=socialmedia.socialflow….socialflow_twitter

 

Quelle: SWL

Rückschau: SundMehr 28.082015 – „Wie strafe ich richtig gut?“

Ob es der Ferienzeit oder dem spontan notwendigen Raumwechsel geschuldet war, dass sich die relativ geringe Anzahl von 13 Gesprächskreisteilnehmern am 28. August zum Thema „Wie strafe ich richtig gut?“ einfand, war unklar. Der Intensität der Gespräche tat dies keinen Abbruch.

Bei der Eingangsfrage, wie man sich gefühlt habe, als man – egal in welchem Kontext – das letzte Mal bestraft worden sei, stellte sich heraus, dass die wenigsten Erinnerungen an Bestrafungssituationen im Alltag besaßen, sieht man von kleineren Verkehrsdelikten ab, denen jedoch eher monetäre, als emotionale Bedeutung zugemessen wurde.

Eher kamen unangenehme Erfahrungen aus der Kindheit zur Sprache. So berichtete eine Teilnehmerin, dass sie die Strafe für ihre Brüder auf sich genommen habe, weil diese in der Regel viel härter bestraft wurden, als sie. Sie habe sich in diese hineinversetzt und sich anschließend gut gefühlt. Andere berichteten aber ausnahmslos von negativen Gefühlen, der Ohnmacht und unbändigen Wut, weil sie Strafe in der Regel ungerecht empfanden.

Erstaunliche Ausnahme bildete der Bericht eines Teilnehmers, der als Deutscher vor Jahren in einem muslimischen Land gearbeitet und „sich daneben benommen“ habe, in dem er Frauen berührt und umarmt habe. Seine Strafe habe – nach islamischem Recht – aus Schlägen mit einer Art Peitsche bestanden, die nichts mit Spiel zu tun gehabt hätten. Im Verlauf des Abends ergänzte er, dass er sich dabei, bis zum Höhepunkt sexuell erregte.

Bei vielen wurde Bestrafung eher aus SMigem dem Kontext geschildert, wobei die Meinungen schwankten, von „eine richtige Strafe müsse man sich auch verdient haben“, bis hin zum Gefühl – einer die submissive Seite bevorzugenden Frau – vorsätzlich provozierte Strafe sei ihr ein Greul.

Strafe sei dann nicht echt und sie selbst mit dem Gefühl nicht dabei. Zu Reue oder Demut gezwungen zu sein, sei alles andere als geil. Eine andere Teilnehmerin berichtete von einer aktuellen Art Kontaktsperre, bei der ihr Spielpartner nicht auf ihre Nachrichten antwortete und sie – offenbar zugunsten einer anderen – ignoriere. Aus der Runde kamen Assoziationen zu angeblich „gewaltfreien“ Erziehungsmethoden mancher Eltern, aber auch, dass es sich hier eher um ein ernsthaftes Beziehungsproblem handeln könnte, statt um eine Maßnahme, um SM-Erotik zu steigern, denn glücklich schien die Betroffene nicht zu sein.

Jemand, der vor längerer Zeit von passiver auf die aktive Seite sadomasochistischer Vorlieben wechselte fand es zu lange her, um sich an Bestrafung zu erinnern, seine Partnerin beschrieb sich als zu lieb, um bestraft zu werden. Ein anderer Teilnehmer berichtete, dass er gerne auch während einer Session gerne provoziere, sodass es ohne Strafe gar nicht möglich wäre zu spielen, wobei er und seine Partnerin durchaus auch an Grenzen gingen, die anderen vermutlich zu weit seien. Es käme dann auch bei ihm zu einem Kampf mit dem Ego, weil es schon sehr unangenehm wäre, aber er wolle dann „nicht brechen“ und die Situation durchstehen – ein Machtspiel.

Wie kommt es zu dem Dilemma, dass so viele Bestrafung eher ablehnen, weil sie sich selbst als gerecht und insofern sozialisiert betrachteten, dass sie ihr Verhalten begründen können, und das Gefühl haben keine Strafe zu verdienen, und dies im SM-Kontext dennoch akzeptieren, sofern Strafe nicht bewusst provoziert wird? Eine Besucherin vermutete sich selbst dem Klischee nahe, dass

Kindheitserinnerungen wach werden: der Elternteil, der bestraft, wird dennoch geliebt, wodurch die Negativ-Zuwendung doch auch Nähe schaffe. Sie fühle sich ihrem Dom auch sehr nahe, wenn sie bestraft würde und das abgesprochene Machtverhältnis käme wieder ins Lot. Auch von anderen wurde der Verdacht unterstützt, dass Kindheitserfahrungen reaktiviert würden: Strafe schaffe, gerade wenn sie als ungerecht erlebt würde, auch Widerstand und mache so stark. Allerdings soll dieser ja auch vom Aktiven überwunden werden. Dass die Versuchung, den aktiven zu provozieren, dann nahe liegt, wird so erklärbar: sind es doch positive Gefühle, die angestrebt werden. Strafe wird zur Belohnung. Manche Provokation im SM-Kontext wirke wie bei kleinen Kindern – praktisch ein Deal mit den Eltern, eine gegenseitige Manipulation. Bei SM ist dazu eine Niederlage in der Phantasie nicht möglich: steht Sub die Bestrafung durch, fühlt er sich stark, aufgrund seiner Fähigkeit viel auszuhalten, sich nicht brechen zu lassen. Wird sein Widerstand überwunden, findet er sich in der Beziehung des (hoffentlich) vertrauenswürdigen Dom wieder, die ihn emotional auffängt. Als Dom könne es dann besser sein, in einer Spielsituation mit anderen, die erwartete Strafe auszusetzen, und z.B. seine Sub nur zu kontrollieren, in dem sie fixiert würde und dafür eine andere zu bestrafen, bzw. so mit ihr zu spielen, wie Sub es sich gewünscht habe. Das sei dann eine erzieherische Maßnahme. Strafe sei nicht Inhalt jedes Spiels, wurde festgestellt – während eine Teilnehmerin einwarf, für sie sei Strafe etwas Ungewolltes und nichts Provoziertes. Letztlich beobachte er bei SM-Sessions im Grunde kaum Strafen, subsummierte ein Teilnehmer und schlug vor, lieber von Spielen mit „Strafcharakter“ zu sprechen. Assoziationen von Mittelalterlichen Demütigungen am Pranger oder anderen Foltermethoden kämen zur Schau, allerdings auf Grund der Einvernehmlichkeit der Partner eben nicht im Sinne einer verdienten, demütigenden Strafe.
Ein anderer sprach von „erzieherischen Maßnahmen“ bei denen Sub lernen solle, ein unerwünschtes Verhalten zu unterlassen. Wobei auch körperlich einiges ausgelöst werden kann – das erwünscht ist? Strafe funktioniere dann, wenn sie gerecht ist, stellte die zugehörige Partnerin fest, und wenn sie von ihr auch so empfunden würde.

Fraglich war an also, wozu Strafe gut sein soll, wenn die Einsicht, in ihre „Notwendigkeit“ schon längst geschehen ist, sofern sie als gerecht empfunden wird… Selbst das deutsche „Strafrecht“ geht ja davon aus, dass es bei einer Verurteilung nicht um Rache oder Sühne geht, sondern dass jeder Mensch sich verändern kann – weshalb niemand wirklich lebenslänglich ins Gefängnis kommt, sondern irgendwann „resozialisiert“ werden soll. Der Aspekt der Einsicht wurde dann diskutiert, weil nach Ansicht einer Besucherin, SM eine Lebenssituation darstelle, bei der der Top das Recht bekäme, über den Sub zu verfügen.
Strafe diene in weiten Teilen dazu, den Beteiligten zu bestätigen, dass Entscheidungen des Tops akzeptiert würden und rücke so das abgesprochene Verhältnis wieder ins Lot. Hier sähe er einen Unterschied zwischen SM und DS, erklärte ein Anwesender. Im Rahmen einer Dominanz und Submission-Situation könne es durchaus sein, dass jemand körperlich unangenehme Gefühle ertrage, um das Machtverhältnis zu bestätigen. Ein quasi religiöses Gefühl entstünde: Der dominante Part hat immer Recht, was dem Dom und dem Sub gut tut.

Dies schien der einzige Aspekt zu sein, der an diesem Abend für Strafe sprach, denn offenbar bringt sie, für Leute, die vor allem Sadismus und Masochismus (das Spiel mit den körperlichen, oft unangenehmen Gefühlen) bevorzugen weder etwas für die Beziehung, für die erotische Lust und motiviert nicht. Dennoch kann sie Dinge „ins Lot“ bringen, die die „Bilder im Kopf“ bestätigen, sei es, einer mittelalterlichen Selbstinszenierung, oder eines hierarchischen Verhältnisses der Beteiligten, wenn die sich als Team in einem Spiel wahrnehmen, das als Ziel die gemeinsame erotische Lust hat. Auch das Gefühl „sich für andere“ zu opfern, in dem die Strafe für jemand anderen abgegolten wird, kann dazu gehören. Doch kann Strafe überhaupt darüber hinaus zu einer Verhaltensänderung führen, oder bringt sie gar nichts? Ist Belohnung nicht der viel stärkere Antrieb? Wie also, kann im Kontext einer Session „richtig gut“ gestraft werden? Schließlich braucht Strafe ein Vergehen – das nicht absichtlich herbei geführt werden soll. Spiele mit Strafcharakter müssen keine wirkliche Strafe beinhalten. Dass eine Strafe gut war, merkt man hinterher, weil es beiden auch gut geht, nach der Situation. Und dennoch soll sie dazu führen, dass „ein Vergehen“ nicht mehr vorkommt. Wie kann also Strafe nachhaltig, ohne Beschädigung der Beziehung, dazu führen, dass sie motiviert, ein Verhalten zu unterlassen, ohne dass sie dazu motiviert, ein unerwünschtes Verhalten zu zeigen? Alle die Überlegungen können nicht losgelöst von der Person der Beteiligten betrachtet werden, stellte eine Anwesende fest. Strafe sollte auf keinen Fall daraus bestehen, dass man die Dinge macht, die der andere mag. Sonst wird sie zur Belohnung.

Man müsse hierbei unterscheiden, ob es sich um eine kommerzielle oder nicht-kommerzielle Spiel-, oder eine Liebesbeziehung handelt, stellte ein Anwesender fest. Strafe eine Domina gut, käme Sub wieder, wobei Strafe hier durchaus auch als Belohnung gesehen werden kann – so funktioniert Kundenbindung. In einer Liebesbeziehung sei man allerdings auch daran interessiert, sich gegenseitig nicht wirklich zu schaden – und die Beziehung zu erhalten.

Es gibt also kein Patentrezept, war dann der Tenor in der Abschlussrunde. Einige berichteten nach wie vor davon, dass für sie das Thema Strafe im SM-Kontext nicht existiere. Andere wussten nur die
Anzeichen einer gelungenen Strafe: dass es beiden hinterher noch gut miteinander geht. SM sei die Umkehrung des alltäglichen Lebens. Vieles sei auf den Kopf gestellt, meinte ein Teilnehmer, was vom Moderator, mit Hinweis auf seine erste Buchveröffentlichung freudig aufgegriffen wurde.

Eine gute Strafe bringe ihn „runter“ von der eigenen Persönlichkeit, sodass er nicht mehr frech grinse, meinte ein Anderer. Eine gute Strafe hole sie ab und bringe sie in ihre Rolle, erklärte eine weitere. Dabei sei es wichtig, so ihr Partner, dass seine Strafen die Sub „flashen“, keine Routine aufkäme und eher Überraschungen entstünden. Und androhen und dann nicht durchführen, bringe nichts – Konsequenz sei sehr wichtig. Gute Strafe könne der Sub zulassen, erläutere eine andere. Für Ihn sei an diesem Abend herausgekommen, dass Strafe eigentlich bei Sessions kaum vorkäme, sondern es sich eher um Spiele mit Strafcharakter handle, war ein weiteres Abschlussstatement, während eine Dominant spielende betonte, für sie ginge es bei Strafe um die Lust der Dominanten und erregte dabei den Unmut ihres anwesenden Partners, weil der Team-Charakter dabei vernachlässigt würde. Wichtig sei ihm, erläuterte der gerne provozierend spielende Besucher am Ende, dass sie nach der Session Freunde bleiben könnten. Bei ihm und seiner Partnerin funktioniere dies. Nachdem so abgeschlossenen thematische Teil, konnte sich die Runde noch in den etwas kühleren, gemütlichen Biergarten der Ersatz-Location setzen und den Abend, oder die Ereignisse des Sommers Revue passieren lassen.

Der Gesprächskreis SundMehr trifft sich wieder am 25.09.2015 im gewohnten Treffpunkt. Zu Gast wird ein Psychologe sein, zum Thema „Genug, mehr als Genug oder Zuviel?“

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Quelle: SWL

SundMehr am Freitag dem 28.08.2015 in anderer Location!

Nicht wie am 20.08. auf diesem Wege angekündigt, trifft sich der Gesprächskreis SundMehr zum Thema „Wie strafe ich richtig gut“ am 28.08.2015 um 20.00 Uhr in der „Traube“, Hauptstr. 35/37, Sondern ausnahmsweise im

„Fair Play“, dem Vereinsheim der Spvgg Rommelshausen e.V. Kelterstraße 82 71394 Kernen-Rommelshausen.

Die Anfahrtsbeschreibung solltet ihr euch bitte selbst, anhand Straße und Postleitzahl ergoogeln oder das Navi damit füttern.

Homepagebetreiber: Bitte keine direkten Links setzen! Kernen-Rommelshausen ist ein kleiner Ort und wenn ein Fussballfreund bei der Internet-Recherche nach einer relativ erfolgreichen Frauen-Fußballmannschaft googelt, soll nicht die Seite von SundMehr zuerst aufpoppen.

Grund ist einfach ein Planungsfehler – die Traube hat an diesem Tag wegen Urlaub geschlossen.

Wer vor allem etwas essen will, sollte nach Möglichkeit eine Stunde früher erscheinen, damit gehäufte Bestellungen den Gesprächsverlauf nicht zu sehr beeinträchtigen.
Wir sind angekündigt und dem Wirt gegenüber geoutet. Mit dem Thema habe man keine Probleme – solange wir niemanden an die Wand hängen (was aber ja auch noch nie vorgekommen ist).

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SundMehr am 28.09.2015 – „Wie strafe ich richtig gut?“

Der Gesprächskreis SundMehr trifft sich wieder am 28.08.2015 um 20.00 Uhr in der „Traube“, Hauptstr. 35/37, 71394 Kernen-Rommelshausen.

Gerne inszenieren wir Leiden, in dem wir Gefühle erzeugen (lassen), die andere eher negativ finden und genießen dies in erotischen Situationen – während wir im Alltag Entsprechendes eher wie alle anderen Mitbürger auch ablehnen. Mit „Strafe“ geht es uns in diesem Kontext kaum anders.

Die wenigsten Sadomasochisten freuen sich wohl über das Knöllchen von der Bußgeldstelle oder die Abmahnung vom Chef – und die Erinnerung an die Strafarbeit vom Lehrer, das Bloßgestellt werden vor der Klasse, weckt ein ungutes Gefühl auch bei Perversen.
Dennoch gehört zu vielen SM-Szenarien auch das, des Bestraftwerdens oder des Strafens. Schließlich wollen wir Zwang real erleben, sonst würde es auch reichen nur so zu tun, als wäre der andere gefesselt oder spur- und gefühlfreie Gerten aus Schaumstoff zu nehmen. Nur: wie strafe ich richtig gut, ohne, dass mein Mitspieler aus der Session kippt? Kann Strafe einvernehmlich sein und genossen werden? Das Wesen von Strafe ist nun mal, dass sie unangenehm ist. Wenn Einsicht nicht hilft, ist ein „negativer Reiz“ das einzige, was ein Lebewesen abhalten kann, das zu tun, was es wirklich will. Geht das also überhaupt, Strafe, die ganz real unangenehm ist, in eine Session zu integrieren? Und wie kann sie die sadomasochistische Erotik eher beflügeln als auslöschen? Denn wenn sie sie beflügelt – wird sie nicht von Sub herbeigesehnt und trickreich herbeigeführt, sodass sie nichts weiter ist, als einer der ersehnten unangenehmen Reize, die wir erotisieren können? Wird der dominante Partner dann nicht vorgeführt?

Damit wir abschätzen können, wie viele kommen wäre Anmeldung über info@sundmehr.de nett.

Wer vor allem etwas essen will, sollte nach Möglichkeit eine Stunde früher erscheinen, damit gehäufte Bestellungen den Gesprächsverlauf nicht zu sehr beeinträchtigen.

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SundMehr-Sommertreff im Biergarten am 31.07.2015

Alles anders! Seit 2012 trifft sich der Gesprächskreis zur Sommerpause, am 31.07.2015 einen Abend mal – im Gegensatz zu den sonstigen Treffen – ohne
Moderation, zu anderer Zeit, schon um 19:00 Uhr und in anderem Ort in Waiblingen an anderer Stelle, im Biergarten Schwaneninsel.

Auch Interessierte, die bisher keine Gelegenheit hatten, zu einem Gesprächskreisabend zu kommen, sind herzlich eingeladen, sich mit denjenigen, die sich nicht im Urlaub befinden zu treffen und über das was war, was sein könnte und was ist zu sprechen.
Der gemütliche, recht klassische Biergarten (Selbstbedienung, Kieswege, Kastanien) in Waiblingen ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut zu erreichen. Wer hat, kann/darf/soll auch gerne sein inzwischen sehr beliebtes SundMehr-Shirt anziehen, damit wir uns leichter finden. Parkgelegenheit finden Ortsferne auf dem Parkplatz Schwanen oder in der Garage Bürgerzentrum. Besonderes Highlight ist an diesem Abend sicher der Besuch der zwei nach Brasilien ausgewanderten Gesprächskreisteilnehmer, die sich schon jetzt auf das Wiedersehen freuen! (Sowie zwei weiterer Gäste aus unserem süddeutschen Bundes(Aus-/Nachbar-)land)

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Rückschau SundMehr – „Schwacher Dom – starker Sub?“

Rückblick zum Themenabend „Starker/r Dom – schwache/r Sub?“ des Gesprächskreises SundMehr am 26.06.2015

Zwei knappe Aussagen in einen Gegensatz gebracht und mit einem Fragezeichen versehen: Starksein/Schwachsein im BDSM-Kontext – das scheint für viele Interessierte ein Thema, über das sich zu reden lohnt. So hatten sich 25 Personen eingefunden beim Gesprächskreis SundMehr, um schon in der Vorstellungsrunde ein Statement abzugeben: Wenn du heute Abend noch an einer Session teilnehmen würdest, wie wärst du da: Eher stark oder eher schwach? Die darauf folgenden Antworten der Teilnehmenden brachten sofort die Breite und Tiefe des Themas ans Tageslicht. Es war von der „Feierabendmüdigkeit“ die Rede, die man sich auch als dominante Person eingestehen müsse und vom Gegenüber zu respektieren sei, dass es schon ein Zeichen von Stärke sei, wenn man sich „Schwachheit“ eingestehen könne, bis hin zu der Grundsatzfrage, was denn überhaupt „Stärke“ und „Schwäche“ sei?

Doch bevor man sich an Definitionen wagte, kamen sehr praktische Überlegungen in die Runde: Ist denn der Einsatz des „Safewortes“ während einer Session schon Ausdruck von Schwäche, ja der Gedanke, ein solches überhaupt zu vereinbaren, noch viel mehr?

Ein Teilnehmer konnte berichten, dass er selbst als Sub kein Safewort benötige, da sein Gegenüber die entsprechende Aufmerksamkeit habe, überfordernde Situationen zu erkennen. Doch insgesamt war man sich einig, dass bei allem Reiz, Grenzen zu überschreiten, es auch ein Zeichen der gegenseitigen Verantwortung ist, sich auf einen wie immer gearteten Hinweis zu einigen, dass eine „no-go“-Situation erreicht sei.

Der weitere Gesprächsverlauf zeigte, dass man die Begriffe „Stark und Schwach“ nicht pauschal auf Personen im SM-Kontext anwenden kann und auch nicht generell auf die verschiedenen Erscheinungsformen des BDSM. Denn es macht einen Unterschied, ob beispielsweise zwei Personen verstärkt auf der sadistisch-masochistischen Ebene agieren, oder ob die dominant-submissiven Anteile ein stärkeres Gewicht haben. Damit wollten manche zum Ausdruck bringen, dass bei einer D/s-Beziehung der dominante Part stets eine mentale Stärke braucht, um das Gefälle aufrecht zu erhalten. Nur dem anderen seinen Willen aufzuzwingen ist eben kein Ausdruck von Stärke. Im SM-Kontext dagegen kann die Session als begrenzter Zeitraum genügen, in dem das Stark-sein des Aktiven gefordert ist.

Eine Sub meinte, sie fände es Stärke, wenn der Top konsequent bleibt und damit seine innerliche Stärke zeigt.

Auch hier wurde deutlich: Stark oder schwach, das ist keine Frage des Geschlechts oder der Konstitution, sondern Persönlichkeitssache. Eine Teilnehmerin meinte, man muss authentisch sein, mit seiner Rolle umgehen können und mit sich selbst im Reinen sein. So kann man durchaus geschwächt aus einem arbeitsreichen Tag kommen und am Abend in einer Session die kraftschöpfende Erfüllung finden. Ein Teilnehmer berichtete von einer Fesselsession, die er als Passiver trotz körperlicher Erschöpfung zuvor, anschließend als bereichernd erfahren habe.

Deutlich wurde mehrmals, dass Stärke oder Schwäche etwas Dynamisches ist, nichts Starres.

Eine andere Facette im Wortverständnis brachte ein Teilnehmer ins Gespräch: Dass man redensartlich „schwach werden könne“, im Sinne von „Dahinschmelzen“. Und zwar durchaus als dominante Person, nämlich dann, wenn sehr deutlich spürbar wird, wie das eigene Tun beim Anderen „erfolgreich“ ankommt. Schwachsein als Folge der eigenen Stärke.

Die durchaus lebhafte Diskussion zeigte, dass „Schwachsein“ im BDSM-Kontext zunächst mal keine Defizitbeschreibung ist, egal auf welcher Seite die Agierenden stehen, knien oder hängen.

Dennoch könne es so etwas wie ein „negatives Schwachsein“ geben: Wenn innerhalb der BDSM-Beziehung starke negative Emotionen in eine Session einfließen, z.B. Alltagsärger über den Partner an diesem ausgelassen wird. Dieses Agieren wäre ein Zeichen der Hilflosigkeit und Schwäche. Wobei das aus anderen Lebenskontexten heraus, wenn etwa Frustration über den Chef am „Sub“ ausgelassen wird, auch in Ordnung sein könne, wenn es zwischen den Beteiligten abgesprochen sei, wie ein Teilnehmer aus eigener Erfahrung berichtete.

Der Gesprächsabend hatte ein Thema angerissen, das nicht den Anspruch hatte, in einem seminaristischen Stil abgehandelt und mit thesenartigen Erkenntnissen abgeschlossen zu werden. Es ist vielmehr gelungen, eine menschliche Grunderfahrung „Schwachsein -Starksein“ im BDSM-Kontext zu betrachten. Die Teilnehmenden selbst haben mit ihren Beiträgen, mit ihrer Offenheit und Hörbereitschaft dazu beigetragen, dass jede/r für sich Erkenntnisse und Gedankenanstöße mit nach Hause nehmen konnte. Es hatte sich gelohnt, dabei zu sein. Ein starker Abend.

www.sundmehr.de in Kooperation mit AK SMuC www.sm-und-christsein.de

Quelle: SWL

Wort zum Sonntag mit Queerer Aussage

Das Wissenschaftler nicht von zwei, sondern tausenden von Geschlechtern sprechen, erklärte Pastorin Annette Behnken in ihrem Wort zum Sonntag am 27.06.2015 in der ARD. Ausgehend von dem Hinweis, dass die Spielerinnen der Frauen-Fußballnationalmannschaft vor dem laufenden Turnier daraufhin getestet wurden, ob sie nicht zu viel Testosteron im Blut hätten und ob sie wirklich Frauen seien, hinterfragte sie die herrschende Abgrenzung der Geschlechter und wies darauf hin, dass gerade Christen mit dem Verweis auf das Bibel-Zitat „Gott schuf den Menschen als Mann und Frau“ Anderen viel Leid angetan hätten. In der Bibel stünde dagegen auch „Hier ist nicht Jude noch Grieche, hier ist nicht Sklave noch Freier, hier ist nicht Mann noch Frau; denn ihr seid allesamt einer in Christus Jesus.“ und machte damit klar, dass es zunächst darum ginge, sich als Mensch zu begegnen, der Gottes Ebenbild ist.

Text und Video-Stram zum Wort zum Sonntag ist unter
http://www.daserste.de/information/wissen-kultur/wort-zum-sonntag/sendung/spricht-pastorin-annette-behnken-wennigsen-102.html abrufbar.

Quelle: SWL

SundMehr am 29.05.2015 („Drehbücher und Szenarien“)

Der Gesprächskreis SundMehr trifft sich wieder am 29.05.2015 um 20.00 Uhr in der „Traube“, Hauptstr. 35/37, 71394 Kernen-Rommelshausen.

Wenn Wünsche sich in Tagträumen konkretisieren, kann dies die die Spur dazu legen, was wir eigentlich wollen. Und weil es auch noch Spaß macht, sich erotische Sehnsüchte konkret vorzustellen und auszumahlen, verfolgen viele Sadomasochisten diese Fährte gerne. Am Ende lässt sich so ja auch herausfinden, was man eigentlich, „wirklich“ will, was der Kern der eigenen Neigung ist – sodass das Erreichen die größtmögliche Befriedigung verspricht.
Um sicherzugehen, dass sie diesen Glücksmoment erreichen, müssen diese Wünsche kommuniziert werden, weshalb mancher dazu neigt, seine Szenarien drehbuchartig auszuformulieren, vielleicht im Wunsch, mit der Genauigkeit die Präzision zu steigern, mit der die tiefsten Wünsche dann getroffen werden.
Geht das allen Sadomasochisten so, oder nur manchen? Sind solche Drehbücher und Szenarien, eher Lustkillend oder spielen sie vor allem im Vorfeld, durch die Vorfreude, die Lust? Törnen sie beide Beteiligten an, oder nur einen? Es kann ja sein, dass dadurch Druck auf der einen Seite entsteht und die Gefahr auf der Enttäuschung auf der anderen Seite der Gerte gesteigert wird.
Schön wäre es, wenn wir exemplarisch einige mitgebrachte Beispiele von Szenarien oder „Drehbüchern“ hören könnten.
Damit wir abschätzen können, wie viele kommen wäre Anmeldung über info@sundmehr.de nett. Wer vor allem etwas essen will, sollte nach Möglichkeit eine Stunde früher erscheinen, damit gehäufte Bestellungen den Gesprächsverlauf nicht zu sehr beeinträchtigen.

Quelle: SWL

 

SundMehr am 31.01.2014 – „Themesammlung und Metaebene“

Der Gesprächskreis SundMehr trifft sich wieder am 31.01.2014 um 20.00 Uhr in der „Traube“, Hauptstr. 35/37, 71394 Kernen-Rommelshausen um Themen zu sammeln und sich darüber zu unterhalten, wie darüber gesprochen werden kann.
Nicht nur der Einzugsbereich des Gesprächskreises SundMehr, von der Region Karlsruhe über Pforzheim, mit sporadischen Besuchern aus Mannheim, Heidelberg bis zum Bodensee oder der Region Oberschwaben ist groß, sondern auch der Erfahrungshintergrund der Teilnehmer. Von ganz alten Hasen, die über ebenso viel Lebens- wie auch SM-Erfahrung verfügen, reicht dieser über kaum nennenswerten Zugang zum Internet, bei gleichzeitig Jahre zurückliegendem, erstem Kontakt zu SM, oder rein virtuellen Kenntnissen jüngerer Teilnehmer die sich freuen, zum ersten Mal mit echten vernünftigen Menschen sprechen zu können. „Jeder der nicht absichtlich stört ist willkommen“ steht in der Konzeption, was nicht nur die Initiatoren vor die Herausforderung stellt, all die verschiedenen Lebenslagen unter einen Hut zu bringen, ohne sich auf den kleinsten gemeinsamen Nenner zu beschränken, sondern auch die Teilnehmer beim Gespräch, ihre Anliegen zu vertreten, ihre Meinungen und Gefühle in Worte zu packen und sich dennoch klar darüber zu sein, dass viele Fragen offen bleiben, ohne präzise wie Schwarz oder Weiß geklärt zu werden.

Wir wollen an diesem Abend darüber sprechen, welche Themen interessant sind, selbst wenn sie nicht jeden betreffen, und in Erinnerung rufen, wie wir über extrem subjektive und individuelle Gefühle, die mit der Erotik verbunden werden, sprechen können, ohne anderen die Richtigkeit ihrer Empfindungen, oder der Art, wie sie benannt werden, abzusprechen.
Welche Themen brauche ich und welche Atmosphäre ermöglicht mir, darüber zu sprechen?

Damit wir abschätzen können, wie viele kommen wäre Anmeldung über info@sundmehr.de nett.

Joe Wagner, für SundMehr www.sundmehr.de

in Kooperation mit AK SMuC: www.sm-und-christsein.de

Quelle: SWL

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